Afrika zu Fuß: Die besten Trekking- und Wander-Safaris in Afrika
Update 2024: Wandern ist augenblicklich ja schwer angesagt, und so recht weiß ich nicht, warum das so ist. Ich jedenfalls liebe wandern sehr, und weil dieser Reiseblog ein Spezialist für eher abgelegene Gebiete ist, werde ich im folgenden Beitrag Optionen für Wanderungen, Trekkings, oder mehrtägige Wander-Safaris in Afrika aufzeigen – welche ich selbst noch nicht gemacht habe, die meisten Länder oder hier beschriebenen Regionen/Nationalparks ich aber kenne.
Weil Rheinhessen und der Harz ja ganz nett sind zum Wandern, aber vielleicht sucht der eine oder die andere auch mal etwas spannendes, ein Wandergebiet für Fernreisende.
Also, im folgenden Blog findest du Tipps und Reiseempfehlungen für Afrika zu Fuß, für Wanderungen, für mehrtägige Trekkingreisen, Walking Safaris, durch Nationalparks und Schutzgebiete, über die höchsten Gipfeln des Kontinents und wie man dort hinauf kommt.
- Siehe in diesem Blogpost meine Übersicht für Kleidung in den Tropen und für Safari!
Hier liest du meine Tipps für die zehn schönsten Nationalparks in Afrika, das ist für Pauschalreisen als auch für Selbstfahrer gedacht. Die folgenden Tipps lassen sich alle entweder bei europäischen spezialisierten Anbietern buchen, oder vor Ort bei den lokalen Reiseagenturen bzw. Tour Providern.
Das sind meine vollkommen subjektiv ausgewählten Trekking-Touren, Wanderungen und Walking-Safaris im südlichen und östlichen Afrika.
Wie immer gilt: Safaris sind für Naturliebhaber und Wildlife-Fotografen, nicht für Trophäenjäger und andere armselige Typen. (Stop Trophy Hunting Now!).
Hier meine TopTen, die Reihenfolge ist keine Wertung:
- Kilimanjaro, Tansania
- Gorilla Trekking Uganda, Rwanda, Virunga
- Walking Safari Madikwe GR, Südafrika
- Trekking in Äthiopien: Bale und Simien Mountains
- Schimpansen Trekking Kibale Forest, Uganda
- Mount Meru und Arusha NP, Tansania
- Mount Kenya, Kenia
- Fish River Trail, Fish River Canyon, Namibia
- Walking Safari Tuli Block, Botswana
- Hiking in der Mutinondo Wilderness, Sambia
- Wandern in den Drakensbergen, Südafrika
Kilimanjaro und Kilimanjaro National Park, Tansania.
Der Kilimanjaro (auf Deutsch: Kilimandscharo) ist mehr als ein Berg. Dieser Berg ist einzigartig, und vereint in sich gleich mehrere Rekorde und montane Zuordnungen: Der Kili ist mit 5895 m Höhe der höchste Gipfel Afrikas und somit Teil der Seven Summits, den sieben höchsten Bergen eines jeden Kontinents. Er ist der höchste alleinstehende Berg des Planeten, der höchste besteigbare Vulkan, ein Fast-Sechstausender, den auch Nicht-Bergsteiger im nicht-alpinen Stil erklimmen können.
Sein Anblick ist tatsächlich fabelhaft: Man steht in der tansanischen, eher flachen Buschlandschaft, und da ragt dieser riesige Felsblock alleine und einzeln wie ein gigantisches, notgelandetes Raumschiff aus der Ebene heraus. Sehr faszinierend ist auch die Flora, die um und auf dem Bergmassiv zu finden ist – diese ist ebenfalls sehr speziell und einzigartig, und nur dort, weil es den Kili und die entsprechende Höhe gibt.
Das Hochland von Tansania ist so oder so eine der schönsten Gegenden der Welt, und bietet neben dem Kili noch den vierthöchsten Berg Afrikas in unmittelbarer Nähe, den Mount Meru. Zudem ist es nicht weit in die wunderbaren Nationalparks des Landes, in die Serengeti, nach Tarangire oder zum Manyara See. Für die Besteigung des Kilimanjaro musst du mit fünf bis sieben Tagen Dauer rechnen. Nicht jeder wird, wie der berühmte Fotograf und Bergsteiger Galen Rowell, den Kili an einem Tag bewältigen, also inklusive dem Abstieg!
Es gibt um die zehn Routen, welche auf den Gipfel führen, die populärsten davon sind die Machame-Route, die Marangu-Route sowie die Lemosho-Route. Diese Strecken sind für Touristen soweit ausgebaut, dass es an den Übernachtungsplätzen z.B. Toilettenhäuschen gibt. Übernachtet wird in Zelten, das Expeditionsgepäck tragen örtliche Träger, Porter genannt. Du musst selbst also nur einen kleinen Tagesrucksack tragen. Die Besteigung des Kili ist super gut organisiert, hier wird kein Neuland mehr betreten, die Agenturen vor Ort wissen, wie das alles funktioniert.
Zeitraum: 5-7 Tage
Kosten: um die 1000 US-Dollar pro Person, nur für die Besteigung des Berges.
Ausgangspunkt: Moshi, Tansania
Organisationsaufwand: gering. Flug buchen, Trek buchen, los gehts. Außer der vorhandenen persönlichen Fitness muss man nichts vorbereiten. Kein Jetlag, da sich Tansania in der gleichen Zeitzone wie Mitteleuropa befindet.
Im Serengeti NP kann man übrigens keine Zu-Fuß-Safaris bzw. walking Safaris machen, das wird dort nicht angeboten.
- Internationaler Flughafen: Kilimanjaro International, Tansania; IATA Code: JRO. Visum ist on arrival erhältlich, 50 US Dollar.
Für Kleidung am Berg, und wie das Zwiebelprinzip praktisch funktioniert, siehe hier
Gorilla Trekking in Uganda, Ruanda, Kongo
Für mich eine der wirklich klassischen Optionen, in Afrika zu wandern und zu Fuß durch Nationalparks zu laufen ist ein Besuch der Berggorillas im Osten Afrikas. Die Berggorillas in den Virunga-Bergen sind in vier Nationalparks in drei Ländern zu besuchen. Deshalb habe ich das Gorilla-Trekking als generischen Wanderung hier in die Liste mit aufgenommen. Die Berggorillas (Gorilla beringei beringei) sind in den folgenden vier Nationalparks anzutreffen:
- Bwindi Impenetrable, Uganda
- Mgahinga in Uganda
- Parc National de Volcans in Ruanda
- Virunga NP in der DR Kongo.
Die letzten drei Schutzgebiete bilden ein zusammenhängendes Ökosystem, welches sich über die Ländergrenzen erstreckt. Bwindi ist etwas abgelegen und schützt eine andere Berggorilla-Population. Für alle Schutzgebiete bzw. Wanderungen zu den Gorillas gilt: Es sind eintägige Wanderungen. Es wird nicht bei den Gorillas übernachtet oder ähnliches, sondern es geht nach maximal einer Stunde Kontakt zu den Menschenaffen wieder zurück in die Ausgangsbasis.
Pro Wanderung muss man ein sogenanntes Permit kaufen, welches für den Trek in Richtung der Gorillafamilien berechtigt, aber auch nicht garantiert, dass man sie antrifft. Dieses Permit kostet in Rwanda 1500 Dollar pro Person, in Uganda sind es 600 US-Dollar.
Das Wandern im Regenwald ist je nach Wetter mehr oder weniger anstrengend, auf bergigen Gelände, bei weichem Geläuf geht man bis zu drei Stunden, bevor man auf die Gorillas trifft. Man sollte also eher sehr leichte Trekkingschuhe tragen, keine Wanderstiefel. Wenn es regnet oder Regenzeit ist, sollten die Schuhe wasserdicht sein. Von kurzen Hosen rate ich ab, da man sich doch durch sehr dichten Busch bewegt. Ich würde mir vernünftige Trekkinghosen zulegen! (Affiliatelinks)
Dauer: Tageswanderung
Kosten: Gorilla Permit in Uganda 600 US Dollar, in Ruanda 1500 Dollar, in Virunga/Kongo sind es 400 Dollar. Dazu kommen die Kosten für Unterkunft, Anfahrt, Verpflegung, Trinkgelder
Ausgangspunkt: Kisoro, Uganda für Bwindi und Mgahinga; Goma und Kigali für den Kongo und Ruanda. Nach Virunga reist man am besten auch ab Kigali und überquert dann von Ruanda aus kommend die Grenze.
- Internationaler Flughafen: Uganda: Entebbe; Ruanda: Kigali, DR Kongo: Kigali.
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Walking Safari Madikwe Game Reserve, Südafrika
Ich wollte für diese Liste der besten Trekkingtouren in Afrika nicht nur schwierige Destinationen und Routen auswählen, sondern auch mal ein leicht zu erreichendes Reiseziel. Das Madikwe Game Reserve zählt zu diesen Zielen. Es ist in nur vier Stunden Autofahrt (auf Asphaltpiste) vom internationalen Flughafen Johannesburg aus zu erreichen. Zudem wirbt Madikwe, welches ein privates Game Reserve ist damit, dass es dort keine Malaria gibt.
Sehr praktisch, um dieses Thema braucht man sich also schon mal nicht kümmern. Ich war bereits selbst in Madikwe, es ist ein ganz hervorragend geführtes Schutzgebiet, mit tollen Lodges, sehr netten Menschen die dort arbeiten, und einer tollen Vielfalt an Tieren. Die Walking Safaris in Madikwe kann man sich quasi selbst zusammenstellen, und von Lodge zu Lodge laufen. Oder einen klassischen Safari Game Drive mit einer halbtägigen Wanderung kombinieren.
Wandern dort ist sehr einfach, die Gegend ist flach, der Boden ist typisches afrikanisches Buschland (“veld” sagt man dazu in Südafrika).
Also robuste Wanderschuhe aber keine Bergstiefel, kurze Hosen, Halstuch, Hut. An Tieren gibt es neben fast vierhundert Vogelarten Elefanten, Nashörner, Löwen, Geparden, viele Zebras. Die eigentliche Sensation des Parks sind aber die Afrikanischen Wildhunde – glücklich wer diese seltenen und besonderen Tieren antreffen darf. Die Wanderungen werden natürlich nur mit erfahrenen Rangern durchgeführt, und es sei an dieser Stelle erwähnt: Die gefährlichsten Tiere sind nicht die Löwen. Eher die Elefanten…
Kosten: Tageskosten bzw. der Eintritt in den Park sind momentan 180 südafrikanische Rand pro Person pro Tag, ca. zehn Euro. Dazu kommen die Übernachtungen in den Lodges, da ist Madikwe eher teuer, ab 100 Euro pro Person pro Nacht gibt es manchmal schon etwas.
Zeitraum: ganzjährig, die Walking Safaris ab einem bis drei Tage
Ausgangspunkt: Johannesburg. Madikwe ist in der Region Nordwesten, in der Nähe von Sun City. Vier Stunden Fahrt auf der Autobahn ab dem internationalen Flughafen OR Tambo von Johannesburg.
Schwierigkeitsgrad: Extrem einfache Anreise, man braucht keinen 4×4 um nach Madikwe zu fahren!
- Internationaler Flughafen: Johannesburg, Südafrika
Trekking in Äthiopien: Bale Mountains und Simien Mountains
Ich habe diese beiden Zielgebiete zusammengefasst, weil beide in Äthiopien sind, ansonsten haben sie aber wenig gemeinsam. Das leichter zu bereisende Gebiet sind die Simien Berge im Norden des Landes. Hier gibt es eine touristische Infrastruktur, man kann sein Gepäck bei den Reiseanbietern deponieren und mit leichtem Gepäck in die Berge stiefeln. Es gibt Guides und Träger, und man kann auch Esel anheuern und die tragen dein Gepäck und die Zelte und Essen. Dauer der Trekkings in Simien ist ab drei Tagen. Man kann diese Trips auch recht kurzfristig vor Ort buchen.
- Kosten: drei Tage um die 300 US Dollar
- Ausgangspunkt: Gonder
- Schwierigkeitsgrad: Mittel. Die Simien Berge sind touristisch gut erschlossen, nach Gonder kommt man per Inlandsflug
- Internationaler Flughafen: Addis Abeba
Die Bale Mountains im Süden von Äthiopien sind da noch mal ein ganz anderes Kaliber. Diese Gegend ist schon recht abgelegen. Trekkings sind jedoch möglich, die meisten Touranbieter fahren ab Addis mit dem Auto in das Schutzgebiet. Alles muss mitgebracht werden, und die Infrastruktur ist deutlich weniger ausgebaut als in den Simien Bergen. Das besondere an diesen diesen bis zu 4400 m hohen Bergen ist Flora und Fauna. Der äthiopische Wolf ist nur hier anzutreffen, es gibt Steinböcke, Gelada-Paviane und Bartgeier, mit Glück sieht man auch mal einen Leoparden. Klima und Wetter sind deutlich montan, nachts wird es kalt. Wer in die Bale-Mountains fährt kann dadurch lokale Projekte, Guides, Träger als auch das Schutzprojekt des äthiopischen Wolfs der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft unterstützen.
- Kosten: auf Anfrage
- Anreise: Die meisten Tourveranstalter reisen ab Addis mit dem Auto an
- Ausgangspunkt und internationaler Flughafen: Addis Abeba
Schimpansen Trekking: Kibale Forest Uganda; Mahale und Gombe Stream in Tansania
Jane Goodall hat, glaube ich, gesagt, dass die meisten Menschen gerne wie Gorillas sein würden: Stark, ruhig und friedfertig, sozial und Pflanzenfresser. Statt dessen aber stellen sie dann fest, dass sie eher wie Schimpansen sind: Klein und aggressiv, laut, chaotisch, andere Affen und Tiere jagend und essend. Oben habe ich beschrieben, wie man zu den Berggorillas in Ostafrika trekken kann, und weil dies ein Reiseblog des Ausgleichs und der Harmonie ist, muss eine Empfehlung zum Aufsuchen der Schimpansen folgen.
Es gibt in Afrika drei Orte, wo man unsere nächsten Artverwandten antreffen kann und wo es habituierte Gruppen bzw. Familienverbände gibt, denen der Besuch von Menschen nichts ausmacht. Diese drei Schutzgebiete sind der Kibale Forest im Westen von Uganda, und die beiden Nationalparks Mahale und Gombe Stream am Tanganyika-See im Westen von Tansania.
In Kibale ist es eher ein Tagesausflug zu den Schimpansen, und der Park ist auch relativ leicht erreichen mit einem Fahrzeug. Oft wird Kibale mit einer Safari in die bedeutendsten ugandischen Nationalparks Queen Elisabeth NP und Murchison Falls NP kombiniert, denn Kibale liegt quasi zwischen den beiden großen Schutzgebieten.
In die tansanischen Rückzugsgebiete der Schimpansen am Ufer des Tanganyika Sees zu reisen ist schon sehr viel aufwändiger, und teurer. Zudem sind die Parkgebühren in z.B. Gombe mit 100 Dollar pro Person pro Tag sehr hoch. Wenn man einen ganzen Tag durch den Urwald dort streifen möchte, muss man drei Tage lang dort sein, wobei zwei dieser drei Tage Reisetage sind. Von Kigoma nimmt man ein Boot, um den Park zu erreichen, Kosten um die 200 Dollar. Da ist die Anreise nach Kibale in Uganda schon sehr viel weniger komplex.
In Kibale kann es sein, dass man bis zu 5 Stunden durch den Wald laufen muss, um die Schimpansen anzutreffen. Ohne Garantie natürlich, dass dies geschehen wird!
Kosten: siehe Text. Kibale ist die preiswerteste Option, wer Schimpansen in freier Wildbahn treffen möchte
Ausgangspunkte: Kibale: Fort Portal, Uganda. Gombe Stream, Tansania: Kigali, Mahale NP: Mpanda. Anreise in den Park auch nur per Boot!
Schwierigkeitsgrad: Das Trekking ist einfach, die Anreise in Tansania eher beschwerlich und nichts für Anfänger.
Kosten: In Tansania recht hoch, Uganda adäquat.
- Internationaler Flughafen: Uganda: Entebbe. Tansania: Dar es Salaam.
Besteigung des Mount Meru, Walking Safari im Arusha Nationalpark, Nordtansania
Der Mount Meru in Tansania ist mit 4566 m Höhe nach dem Kilimandscharo, dem Mount Kenya und dem Ngaliema/Mount Stanley der vierthöchste Berg Afrikas. Der Meru ist vom Kili ca. 70km entfernt, und von dessen Gipfel an klaren Tagen sehr gut zu sehen.
Für viele Bergsteiger ist der Trip auf den Meru eine gute Vorbereitung für den Kilimandscharo. Man kann den Meru in drei/vier Tagen besteigen, es braucht keine alpinen Kenntnisse. Auf dem Weg zum Gipfel des Meru gibt es Schutzhütten und Toiletten, und die Veranstalter (tour provider) in Arusha oder Moshi sind erfahren, diesen Trip auch kurzfristig durchzuführen. Diese Art von Paket ist ein Klassiker in Tansanias Northern Circuit.
Um den Meru herum liegt der sehr malerische, sehr unterschätzte Arusha -Nationalpark. Man kann in diesem feinen Park auch sehr schöne Walking Safaris unternehmen, und muss an gefährlichen Tieren nur die Büffel im Auge behalten, Löwen gibt es dort keine. Im Arusha Nationalpark, und das macht ihn so besonders, gibt es sehr unterschiedliche Naturräume in einem sehr kleinen Gebiet: Montanwald an den Hängen des Meru, Regenwald, sowie eine kleine Savanne und ein Gebiet mehrerer kleiner Seen. Von Flusspferd über Giraffe und Zebra bis zu Kolobusaffen geht also die Bandbreite der Tierwelt. Es war im Arusha NP, wo ich einen Leopard als auch einen Serval am helllichten Tag gesehen habe, das ist schon speziell.
Kosten: Dreitägige Besteigung des Mount Meru, mit Guide und Träger, um die 400 Dollar.
Ausgangspunkt: Arusha, Tansania
Schwierigkeitsgrad: Eigentlich einfach. Anreise in den Norden Tansanias ist problemlos, vom Flughafen fährt man vielleicht eine Stunde zum Park. Lodges und Unterkünfte gibt es von einfach bis Luxus.
Sehr gut zu kombinieren mit einer klasssichen Safari in der Serengeti.
- Internationaler Flughafen: Kilimanjaro International
Trekking und Wanderungen Mount Kenya, Kenia.
Der Berg, welcher dem Land den Namen gibt. Oder umgekehrt?! Das Bergmassiv des Mount Kenya ragt mit 5199 m aus der afrikanischen Steppe hervor und ist, wie der Kili oder der Meru, ein einzigartiger montaner Lebensraum mit endemischen Pflanzen und Tieren. Die Besteigung der beiden höheren Gipfel des Massivs, des Nelion (5.188 Meter) und des Batian (5.199 Meter) erfordert tatsächlich alpines Bergsteigen mit allem Drum und Dran und ist demnach eher nichts für eine Trekkingtour.
Der dritte Gipfel des Mount-Kenya-Massivs heißt Point Lenana, und hat eine Höhe von 4985 Metern, dieser ist im Rahmen einer Bergwanderung auch ohne alpines Klettern zu bewältigen. Die Veranstalter in der Gegend bieten von der eintägigen Tageswanderung bis zur vier- oder fünftägigen Bergtour, mit Guides und Trägern, sehr viele Varianten von Trekkingtouren an.
Ähnlich wie der Mount Meru in Tansania ist auch der Mount Kenya von einem Nationalpark umgeben, welcher alle Vegetationszonen vom Gipfel bis in die afrikanische Ebene beinhaltet. Der Mount Kenya Nationalpark hat eine Fläche von 715 qkm, es gibt dort in der Ebene zu Fuß des Berges Elefanten, Büffel, Antilopen, und je höher man steigt, desto spezifischer werden die Tiere.
Kosten: Tageswanderung um die 50/60 Dollar pro Person, eine fünf bis sechstägige Wanderung im Mount Kenya Nationalparks, mit Guide und Trägern und der Übernachtung in Zelten kostet um die 300 US Dollar pro Person.
Schwierigkeitsgrad: Anreise ist einfach, der Berg ist schon eher etwas für Fortgeschrittene Wanderer.
Ausgangspunkt: Nairobi
- Internationaler Flughafen: Nairobi, Kenia.
Fish River Hiking Trail, Fish River Canyon, Namibia
Der zweitgrößte Canyon des Planeten ist der Fish River Canyon im Süden Namibias. Hier hat der Fluss sich tief bis sehr tief in die trockene Wüstenerde eingegraben, und bietet zwischen April und September eine der besten Wanderungen Afrikas.
Namibia ist ein einfach zu bereisendes Land mit einer sehr guten touristischen Infrastruktur. Die Wanderungen im Canyon entlang des Fish River werden in einer Länge von 2,3 und 5 Tagen angeboten. Es gibt noch die Variante, die gesamten begehbaren 90 km Flusslauf im Canyon auf eigene Faust zu wandern, dann muss man allerdings alle Lebensmittel, Zelte, Ausrüstung etc. selbst mitbringen, und man benötigt eine Genehmigung des Umweltministeriums für das Trekking.
Kosten: die fünftägige Wanderung entlang des Flusses kostet um die 1.000 Euro pro Person.
Anreise: Mit dem Fahrzeug ab Windhoek, Namibia anreisen. Alternativ mit Fahrzeug von Kapstadt oder Johannesburg.
Schwierigkeitsgrad: Klimatisch anspruchsvoll wegen der Hitze, und man muss sein gesamtes Gepäck selbst tragen sowie in den Canyon hinabsteigen. Also eher Mittelschwer.
- Internationaler Flughafen: Johannesburg, Windhoek, Kapstadt.
Botswana: Wandern auf dem Tuli Trail
Botswana ist ein eher untypisches Land für Wanderungen oder Trekkings in diesem Teil Afrikas. Allerdings gibt es ganz im Süden des Landes, an der Grenze zu Südafrika, das private Schutzgebiet namens Tuli-Block.
Dort gibt es, meines Wissens nach, die einzige Option für eine Walking Safari in Botswana, und zwar einen dreitägigen Trek entlang des Limpopo-Flusses. Diese Wanderung findet durchgehend auf privatem Schutzgebiet statt, ist aber nicht im Luxussegment angesiedelt. Die Tierwelt hier am Fluss ist ziemlich spektakulär, es gibt Löwen und Wildhunde, also vom Feinsten. Reisetipp aus eigener Erfahrung: Checke vorab, wie der Wasserstand des Limpopo sein wird, dieser Fluss neigt zu Überflutungen.
Kosten: Auf Anfrage bei Walk Mashatu. Die Übernachtungskosten im Mashatu Game Reserve liegen bei 350 Dollar pro Nacht, pro Person.
Anreise: Ich würde ab Johannesburg anreisen, das erscheint mir am einfachsten
Schwierigkeitsgrad: Leicht. Keine Berge, keine Schluchten, Buschland und viel Grün entlang des Flusses.
- Internationaler Flughafen: Johannesburg, Südafrika, Gaborone, Botswana
Sambia: Mutinondo Wilderness – Wandern zu geerdeten Preisen
Noch mal ein authentisch abgefahrener Reisetipp für eine Wanderung in Afrika. In Sambia wurde die Walking Safari als vermarktbares touristisches Produkt quasi erfunden, von Robin Pope im South Luangwa Nationalpark. Robins Unternehmen bietet weiterhin sehr tolle Wanderungen an, aber auch zu sehr tollen Preisen.
Etwas weniger klassisch organisiert und eher was für Leute wie mich als auch die Lesenden dieses Reiseblogs ist sicherlich die Mutinondo Wilderness im zentralen Sambia. Über die Great North Road auf Höhe des Ortes Mpika kommt man dort hin, und es gibt einen fünftägigen Hike/Wanderung dort durch den Busch. (Link: hier). Tolle Landschaft, richtig schön abgelegen aber für Afrika Selbstfahrer keine unmögliche Anreise, man braucht noch nicht mal einen 4×4.
Kosten: Die 5-tägige Wanderung mit vier Übernachtungen und einem Guide kostet 280 Dollar insgesamt, Camping Equipment und Essen muss man selbst mitbringen und tragen.
Schwierigkeitsgrad: Die Wanderung ist einfach, aber Klima und Busch sind schon anstrengend, mittelschwer.
Anreise: Am besten mit dem eigenen Fahrzeug ab Lusaka.
- Internationaler Flughafen: Lusaka, Sambia
Wandern in den Drakensbergen, Südafrika
Dieser Gebirgszug im zentralen Osten des Landes, in KwaZulu Natal, bietet mit die besten Optionen um in einer herrlichen Gebirgslandschaft zu wandern, ohne Löwen! Man kann Tagestouren unternehmen, aber auch mehrtägige Trekkingtouren z.B. zum Cathedral Peak.
Kosten: ab 250 Euro/Gruppe für die Besteigung des Cathedral Peak.
Schwierigkeitsgrad: Variabel.
- Anreise: Über Johannesburg und den dortigen internationalen Flughafen, dann mit dem Mietwagen in die Drakensberge. Kann man ganz gut mit der Weiterfahrt zum Kruger Nationalpark kombinieren.
Hier mehr Info zu den Wanderungen in den Drakensbergen (Affiliatelink)