Safari in Afrika: Tipps für die Fotoausrüstung, Objektive, Kamera – und wie man gute Fotos damit macht

Angenommen, ihr wollt auf eine Safari im wunderbarsten Kontinent von allen: Afrika. Gleich, ob in einer organisierten Gruppenreise, pauschal im Rahmen einer Reise z.B. an die Goldküste in Kenia oder den Etosha in Namibia, oder als sogar als Selbstfahrer im 4×4 mit Dachzelt nach Südafrika, Botswana oder Tansania: Die Frage für den fotointeressierten Reisenden lautet:

Welche Kamera bzw. Foto Ausrüstung und Objektive benötige ich für eine Safari in Afrika oder generell für die Tier- und Wildlife Fotografie?

Was sind die besten Optionen zum Fotografieren im afrikanischen Busch und der Savanne, mit wieviel Ausrüstung, mit welchen Kosten, muss ich rechnen?

Afrikas harte Bedingungen für die Fotoausrüstung: Wetter, Klima, Licht, Landschaft – und Staub

Diese Faktoren sind zusätzlich zu  bedenken für eine Safari: Wetter, Licht, Landschaft. Das Wetter in den klassischen Safari – Destinationen im Süden und Osten Afrikas ist ziemlich ähnlich, und auch die Savanne oder semiaride Landschaft des afrikanischen Busch verlangt keine spezielle Foto – Ausrüstung pro Land. Was auf Safari in Tansania funktioniert, klappt auch in Nationalparks von Botswana. Oder in Kenia, Namibia, Südafrika, Zimbabwe, Zambia.

Das Licht in Afrikas Safarigebieten ist wunderbar und einzigartig, aber meistens nur am Morgen und am Abend.

Deshalb gilt bei Safaris und insbesondere für die Safari – Fotografie: früh aufstehen, und Mittags pausieren. So machen das auch die meisten Tiere. Das Mittagslicht ist zu stark und und bleicht auf Fotos die Farben und Kontraste aus. Der mittägliche Dunst, die heiße flirrende Luft und der Staub tuen ihr Übriges, gutes Fotolicht zu verhindern.

Mit anderen Worten, und ich spreche aus Erfahrung: Mittags bzw. tagsüber kann man auf Safari kaum sinnvolle Fotos machen. Erstens wegen des schlechten Lichts, zweitens: Die Tiere sind ebenfalls eher weniger sichtbar, und bleiben in der Hitze des Tages passiv oder versteckt.

Gute Safarifotografie beginnt zeitlich betrachtet mit dem Sonnenaufgang, und setzt am Nachmittag wieder ein, wenn das Licht flacher fällt. Insbesondere in der Serengeti in Tansania spricht man dann vom klassischen „Serengeti golden light„. Das gilt es zu nutzen.

Die besten Safariziele: Anreise, Kosten, Schwierigkeit, Tiere

Objektive und Kameraausrüstung für Afrika: Robust, leicht, hart im Nehmen

Für mich sind bei der Kamera- und Fotoausrüstung für eine klassische Safari im Geländewagen bzw. 4×4, ob als Selbstfahrer oder mit einem Safariveranstalter,  oder für eine Walking Safari, folgende Parameter für das Fotoequipment wichtig:

Werbung: Wer sich für eine Fototour in Afrika interessiert, und seine Fertigkeiten und Kenntnisse in der Wildlife Fotografie verbessern möchte – es gibt wirklich schöne Fotosafaris und Workshops, ich habe folgend einige in Tansania und Südafrika ausgesucht: Foto Safaris

Leicht und mobil. So wenig wie möglich einpacken und transportieren. Moderne Kameras sind meistens wesentlich leichter, kompakter und robuster als ältere Vorgängermodelle. Insbesondere spiegellose Digitalkameras wie Canon EOS RP oder Nikon Z6 oder die Sony Alpha 7 III sind leistungsstark und recht klein bzw. leicht.

Hart im Nehmen sprich: schlagfest, Staub- und Spritzwassergeschützt sollten Kamera und Objektive unbedingt sein. Das widerspricht ggf. dem ersten Punkt, aber es gibt Kameras, die diesen Widerspruch auflösen. Das gilt auch für die Batterien: Je besser die Kamera ist, desto länger halten meistens auch die Batterien.

Hohe Performanz an Bildqualität unter erschwerten Bedingungen und eingeschränkter Infrastruktur. Ich möchte nicht darüber nachdenken, ob es zu feucht oder kalt oder zu heiß für meine Kamera und Objektive ist (ob auf Safari oder im Regenwald des Amazonas) und ob dies Auswirkungen auf ihre Funktionstüchtigkeit hat. Die Qualität des Equipments muss immer so gut wie möglich sein, und dies kompromisslos. Wenn man über technische Kompromisse nachdenken oder sie eingehen muss, kostet dies immer Qualität.

Alles aus einem Guss: Die Ausrüstung sollte in sich so viel wie möglich kompatibel zueinander und in sich homogen sein. Jegliche Adapter zwischen Kamera und Objektiven sind potenzielle Quellen für Übermittlungsfehler, und kosten Qualität.

Das kommt vor, wenn man z.B. eine Sony Kamera mit Canon-Objektiven betreiben möchte oder ähnliches. Technisch ist das durchaus möglich, aber ich finde es nicht empfehlenswert. Homogen sollten auch Anschlüsse für Kabel, externe Geräte wie Batterieladegerät und ähnliches sein. Je weniger Adapter ich benötige, um so besser. Mit anderen Worten: Das System sollte so wenig heterogen wie möglich sein, bei optimaler Qualität.

Das heisst, Kamera und Objektive sollten vom gleichen Hersteller sein. Wer auf Objektivanbieter wie z.B. Tamron setzt, kauft dieses ohnehin mit dem für Canon oder Sony passenden Anschluss.

Safarifotografie: Anforderungen für Kamera und die Objektive

Du benötigst eine robuste, leistungsfähige Kamera, die staub- und spritzwassergeschützt ist und auch mal einen Schlag abkann. Das muss keine Profi-Spiegelreflexkamera bzw. spiegellose Vollformatkamera sein sein. Eine Bridge oder Systemkamera erfüllt die Anforderungen an Robustheit und Abbildungsqualität auch. Ein Smartphone tut dies nicht.

Dazu sollten die Objektive für die Tierfotografie von der Brennweite so lang wie möglich sein: 300mm mindestens, 400mm ist besser. Wer kann: 500mm oder 600mm Festbrennweiten bzw. Zoom, das ist dann schon super.

Für tierreiche Gegenden mit vielen wechselnden Situationen und der Möglichkeit, dass die Tiere sehr nah herankommen, so wie auf Safari in der Serengeti, der Masai Mara, oder im Chobe NP in Botswana und Kruger in Südafrika ist ein Zoom-Objektiv mit flexibler Brennweite perfekt:

  • Von Canon gibt es das 100-400mm L Objektiv (mittlerweile in einer aktualisierten Version II), ein ganz hervorragendes, robustes, Teleobjektiv, welches bezahlbar ist und tolle Fotos macht. Ähnlich das Nikkor 18-300 von Nikon. Bei Nikon folgen dann die langen Festbrennweiten von 300 und 400mm.

Wer das etwas kürzere aber dafür mit fester Brennweite und besserer Bildqualität versehene Canon 300 mm L Objektiv wählt, der kann die Brennweite mit einem Canon 2x Converter verdoppeln, weshalb dieses nette Gerät auch „Doppler“ genannt wird. Mit 600mm Brennweite ist man bei einer Safari schon ganz gut ausgerüstet!

Ein kleiner Nachteil: mit etwas lichtschwachen Objektiven funktioniert dann der automatische Fokus ggf. nicht mehr, das muss man ggf. per Hand machen, und man benötigt definitiv ein Stativ. Zur Belohnung kann man feine Safari Fotos mit 600mm Brennweite schiessen.

Blick in die Fototasche: Das sind meine Safari – Kamera und Objektive

Beispielhaft hier meine eigene Ausrüstung an Kameras und Objektiven. Das ist für eine eher knapp bemessene Ausrüstung, dafür wird aber nicht an der Qualität gespart! Welche Objektive empfehle ich also für eine Foto-Safari? Dies ist exemplarisch meine Ausrüstung, welche ich aber in letzter Zeit merklich verkleinert habe. Ich habe noch EF-Objektive, welche mit einem Adapter an den Canon EOS R-Kameras zu benutzen sind, würde aber jetzt die neueren Objektive dr RF-Serie kaufen.

Kamera: Canon EOS RP mit Adapter für EF Objektive. (Kamera gibt es bei z.B. amazon mit und ohne Objektive)

Canon Objektive der EF-L Serie:

Canon EF 100-400 L IS oder passend für die R-Serie (Langes Zoomobjektiv für Safari- und Tierfotografie. 400mm sollten es schon sein für eine Safari, 300mm ist für mich das sinnvolle Minimum an Brennweite.)

EF 17-40 1:4 L IS (Weitwinkelobjektiv für Landschaften, ist jetzt bei Canon abgelöst durch das 16-35mm F4L)

EF 24 – 105 1:4 L IS (Reiseobjektiv bzw. Immerdrauf)

Canon Extender EX 2x III (Damit kann man ein 300er Objektiv auf schöne 600mm strecken, oder das 400er auf 800).

(Wer sich für Makrofotografie interessiert, der mag noch über das EF 100mm 1:2,8 L Macro nachdenken)

Stativ und Stativkopf: Manfrotto Carbon

Kameratasche/Rucksack: Burton Camera Bag

Kameragurt: Crumpler Singapore Sling

Neu mit dabei: Die GoPro Hero 10 ist tatsächlich eine tolle Ergänzung meiner Ausrüstung – natürlich für den Bereich Wildlife total ungeeignet, aber für Videoaufnahmen im Fahrzeug, im Zelt, im Flugzeug wirklich praktisch.

Mit toller Bildqualität und Videos in 4k. Ich habe mir zur GoPro noch den Akkugriff Volta gekauft, der verlängert die Betriebszeit der Kamera doch sehr wesentlich und macht sie zudem handlicher bedienbar. Das ganze GoPro Programm ist ziemlich durchdacht und überzeugend, auch qualitativ wirklich tough und wertig. Wer sich für die GoPro als sehr sinnvolle Ergänzung zum Wildlife-Equipment interessiert, hier gibts mehr Info.

Das 100-400 L IS von Canon ist ein tolles Objektiv, welches dem Fotografen alle Optionen gibt in einem tierreichen Gebiet wie der Serengeti, Krüger, Chobe oder der Masai Mara. Gibt es mittlerweile in einer aktualisierten Version II.

Ein Objektiv mit mindestens 300mm Brennweite sollte man auf eine Safari mitnehmen, mehr Brennweite ist besser. Zoom oder feste Brennweite, das ist für mich mehr oder weniger tatsächlich Geschmacksache:

Zoomobjektive  mögen ein schlechteres Bild machen als lichtstarke Festbrennweiten (sog. prime lenses), sind aber variabler in der Nutzung, gerade wenn es viele Tiere gibt und diese recht nah am Safarifahrzeug sein können. Insbesondere in der Serengeti mit ihrem großen Tieraufkommen und der Nähe, an denen man an die Tiere dort herankommt, ist ein Zoomobjektiv wirklich sinnvoll.

Wer ein 400mm Objektiv hat oder ein 200er und einen Doppler (Konverter), der liegt richtig. 500er oder 600er Linse – um so besser. Diese sehr langen Objektive kann man übrigens in Südafrika bei speziellen Unternehmen auch leihen, und erspart sich somit ggf. den Kauf als auch den Transport im Flieger auf der Langstrecke.

Wer es wirklich ernst meint mit der Wildlife-Fotografie und einen streng professionellen Ansatz sich zu eigen nimmt, wird als Kamera von z.B. Canon die R3, R5 oder R8, nehmen.  Siehe dazu auch das folgende Kapitel zum Thema „Vollformat“.

Mittlerweile habe ich meine Fotoausrüstung doch ganz schön verkleinert, und werde demnächst auf die Canon RF Objektive umsteigen. Zu überlegen ist auch, ob ich mir eine etwas größere Kamera als die RP zulegen werde, also z.B. die neue R8.

Was ist eine Wildkamera und macht es Sinn, diese nach Afrika mitzunehmen?

Eine Wildkamera ist eine automatische Kamera mit einem Auslöser, der durch Bewegungen ausgelöst wird. Die Wildkamera ist in einem Schutzgehäuse integriert, welches man an einem Baum oder an einem Zelt befestigen kann, um herauszufinden, wer so nachts um das Zelt oder über die camp site läuft.

Ausgelöst wird die Kamera dann, wenn ein Tier den Bewegungssensor der Kamera kreuzt. Die modernen Wildkameras können Fotos als auch Videos aufnehmen. Sie sind eher für dokumentarische oder wissenschaftliche Zwecke geeignet, sind aber eine tolle Ergänzung für Naturfotografen.

Ich hatte eine Wildkamera auf einer special camp site in der Serengeti und in Botswana im Chobe im Einsatz, in beiden Fällen mit sehr interessanten Fotos. Die meisten Wildkameras funktionieren auch bei Nacht und liefern tolle Einblicke! Ein namhafter Hersteller dieser Art von Kameras ist z.B. Bushnell. No name Modelle die absolut ok sind gibt es bereits ab ca. 60 Euro, siehe obigen Affiliatelink.

Besser: Kamera mit Vollformatsensor

Die Wahl der Kamera, insbesondere ob Nikon, Sony oder Canon, erscheint mir gegenüber der Objektivwahl fast sekundär. Für eine Safari und ambitionierte Tierfotografie würde ich eine Kamera mit Vollformatsensor nehmen – der Qualitätssprung von z.B. einer Canon 7D oder 6D zur Canon 5D III oder IV bzw. R5 oder R3 ist immens und lohnt sich!

Das gilt ebenso für die neuen kompakten weil spiegellosen Vollformatkameras von Nikon oder Canon, der Nikon Z6 oder Z7 bzw. der Canon EOS R oder R P bzw. den spiegellosen Vollformatkameras von Sony. Jeweils mit Adaptern versehen, so dass man seine alten Objektive auf diesen neuen Kameras nutzen kann, macht dieses Setup für eine Safari vollkommen Sinn.

Wie oben beschrieben, habe ich mich aus diesem Grund für eine Canon EOS RP  entschieden, weil dies die kleinste und leichteste Kamera der Klasse der spiegellosen Vollformat-Kameras ist, und ggf. nicht unbedingt diejenige mit den besten Features und Testergebnissen.

Man sieht immer viele Menschen auf Safari, welche mit dem Handy fotografieren und filmen. Das ist an sich, wenn man seriöse Wildlife -Fotos machen möchte, komplett sinnlos, und brauchen wir hier nicht diskutieren.

Noch ein Wort zur GoPro Hero 10 und Nachfolgemodelle von GoPro: Diese Kamera filmt mittlerweile mit einer Auflösung von 4K, und bietet die Option, aus den Videos sehr einfach und komfortabel Fotos heraus zu schneiden, mit der entsprechend hohen Auflösung.

GoPro bietet mittlerweile an, die Aufnahmen der Kamera in der firmeneigenen Cloud zu sichern, und das kann ich tatsächlich empfehlen, dieses Feature hat mich überzeugt. Kostet extra, dafür bekommt man das Zubehör preisreduziert.

Man muss wissen, was die GoPro kann (Moderation, Szenen in engen Räumen, Auto oder Zelt) und nicht kann (Aufnahmen bei wenig Licht, Tiere in Landschaften). Für mich gehört die GoPro mittlerweile zu meinem Kamera-setup dazu, und ich finde die Bildqualität tatsächlich richtig gut.

Wetter, Klima, Licht, Landschaft – und Staub

Welche Faktoren sind zusätzlich zu  bedenken für eine Safari: Wetter, Licht, Landschaft. Das Wetter in den klassischen Safari – Destinationen Afrikas ist ziemlich ähnlich, und auch die Savanne oder semiaride Landschaft des afrikanischen Busch verlangt keine spezielle Foto – Ausrüstung pro Land. Was auf Safari in Tansania funktioniert, klappt auch in Nationalparks von Botswana. Oder in Kenia, Namibia, Südafrika, Zimbabwe, Zambia.

Das Licht in Afrika ist wunderbar und einzigartig, aber meistens nur am Morgen und am Abend. Deshalb gilt bei Safaris und insbesondere für die Safari – Fotografie: früh aufstehen, und Mittags pausieren. S

o machen das auch die meisten Tiere. Das Mittagslicht ist zu stark und und bleicht auf Fotos  die Farben raus. Der mittägliche Dunst und Staub tut sein Übrigens, gutes Fotolicht zu verhindern. Allerdings, dann abends, wenn z.B. die Serengeti in das bekannte und einmalige Golden Light getaucht wird, dann muss man bereit sein!

Das beste Licht, Einstellen des ISO Werts

Es stimmt, was sie schreiben: Das beste Licht in der Safari Fotografie in Afrika gibt es unmittelbar nach Sonnenaufgang bzw. kurz vor Sonnenuntergang. Tagsüber ist das Licht zu direkt und hart und löscht Farben und Kontraste vollkommen heraus.

Morgens und Abends dagegen ist das Licht weich und warm und golden. Nutze diesen Zauber! Also, früh aufstehen auf deiner Safari lohnt sich wirklich. Einen Filter benötigt man meiner Meinung nach nicht. Den ISO Wert stelle ich meistens etwas höher ein (ab 400, bis 800), oder lasse ihn auf Auto. Wenn man mit dem Licht und nicht dagegen fotografiert passt das…

Schärfe, Schärfe, Schärfe

Das ist das A und O. Deine Fotos müssen scharf sein, zumindest um die Augenpartie, den Kopf des Tieres. Die meisten digitalen Spiegelreflexkameras unterstützen akustisch, wenn sie den Fokus gefunden haben. Später, in der Nachbearbeitung, kann man anzeigen, wo die Schärfe im Foto genommen wurde.

Hilfreich um schärfere Fotos auf deiner Safari zu machen, ist ein Stativ. Das kann man allerdings im Fahrzeug, besonders bei einer Gruppenreise, kaum oder nur schwerlich mit sich führen. Ebenso sollte der Motor des Fahrzeugs ausgeschaltet werden, damit sich die Vibrationen nicht auf deine Fokussierung übertragen. Um mehr Schärfe zu erlangen, wenn man kein Stativ mit sich führt, hilft es den ISO Wert hoch zu setzen, die Aufnahmezeit zu verringern, und immer möglichst viel natürliches Licht zu nutzen.

Mit dem Licht fotografieren, nicht dagegen

Manchmal vergisst man die selbstverständlichen Dinge oder setzt sie blind voraus: Das beste Licht bei der Safari Fotografie sollte hinter dir sein, oder neben dir. Platziere dich also immer so, dass du die Sonne im Rücken hast, und das fotografische Objekt vor dir.

Die Kamera auf Augenhöhe

Welches ist der beste Platz im Safari Fahrzeug für gute Fotos? Meine Antwort auf diese Frage ist einfach: Der niedrigste! Oder zumindest derjenige, welcher dich auf gleiche Augenhöhe bringt mit den Tieren. Fotos von Tieren von oben oder von hinten kann man eigentlich vergessen, es ist wie bei einem Howard Hawks Film: Die Kamera gehört auf Augenhöhe! Immer. Dann werden die Fotos natürlich, und es sieht nicht aus, als ob du die Löwen im Zoo fotografiert hast.

Geduld haben

Viele Menschen vergessen auf Safari, dass sie reisen und die Natur geniessen dürfen. Sie sind nicht auf einer Flucht! Für ein gutes Foto machte es auch keinen Sinn, sich als fünftes oder zehntes Fahrzeug in einen Fahrzeugstau vor einem Leopard einzureihen. Das stresst zum einen die Tiere, und bringt dir als Fotograf rein gar nichts: Zu viel Lärm, keine gute Position, of ist das Tier verdeckt, und man sieht vor lauter Fahrzeugen sowieso nichts. Deshalb gilt: Lieber dort hin fahren, wo niemand ist. Geduld haben, und einfach mal warten. Good things come to those who wait, sagt das Sprichwort. Gilt auch für Safari Fotografen!

 

Ein fotografisch-inhaltliches Thema festlegen und dran bleiben

Ist die Auswahl an Tieren sehr gross, so wie z.B. in der Serengeti, hilft es, sich ein fotografisches Thema zu setzen, und dieses zu verfolgen. Ein Thema könnte sein: Giraffen. Oder, so wie in diesem Posting: Tiere in gelbem Gras.

Augen auf bei der Komposition

Kompositionsregeln mögen theoretisch sein, aber richtig angewandt funktioneren sie tatsächlich. Tiere zentral im Foto zu platzieren ist meistens langweilig, und zeigt den Grad der kompositorischen Kenntnisse des Fotografen sofort an.

Die meisten Kameras bieten an, ein Liniengitter über den Bildausschnitt zu legen, welches den Bildausschnitt drittelt, vertikal als auch horizontal.

Diese Funktion ist hilfreich, denn sie unterstützt dich darin, das Tier besser in deinem Foto zu platzieren, und zwar in einem Drittel am Rand. Idealerweise schaut das Tier immer in die Bildmitte hinein, so wie oben das Zebra. Portraits oder Close-Ups sprengen diese Regel etwas, siehe die Löwin unten.

Fotos von Herden funktionieren fast nie

Tiere in Herden gut zu fotografieren, ist wirklich schwer. Ich finde es immer schlecht, wenn man abgeschnitte Beine, Hinterleibe, Füsse, halbe Köpfe in einem Foto voller Tiere findet, weil der Fotograf unbedingt eine Herde ablichten wollte. Dann lieber zum Landschaftsobjektiv greifen und die Herde in ihrer natürlichen Umgebung platzieren, das ist meist überzeugender.

Ein gutes Foto eines Herdetieres kann man dennoch versuchen zu schiessen: Du solltest versuchen, eins bis drei Tiere in deiner Komposition zu isolieren. Oder später in der Nachbearbeitung den entsprechenden Ausschnitt wählen. Aber beim Machen des Fotos darauf achten, dass dein Objekt schon relativ frei steht.

Sei dein eigener härtester Kritiker

Bei mir kommen auf 100 Fotos eine Handvoll akzeptable, aber vielleicht ein wirklich gutes. Während man im Busch fotografiert, fehlt einem meistens die Zeit, seine Fotos in der Kamera zu begutachten. Aber abends hat man genug Abstand, sein Tagewerk zu bewerten. Was unscharf ist, falsch belichtet, nur halb oder mit abgeschnittenen Beinen drauf, wird gelöscht.

Später, in der Nachbearbeitung gilt das gleiche Prinzip, alles was zudem aus diversen Gründen nichts geworden ist, kompositorisch schwach, verwackelt, redundant etc, wird gelöscht. Nur wer ehrlich zu sich ist, sich auch über seine fotografischen Ambitionen nicht in die Tasche lügt bzw. sie sich selbst klar gemacht hat, wird fotografische Resultate errzielen, die einem selbst Freude machen. Und zudem eine Grundlage schaffen, besser zu werden.

Master the Moment

Und letztlich gilt, wenn es darauf ankommt, und dies ganz besonders in der Safari Fotografie: Sei wach, sei aufmerksam und konzentriert. Stelle dir das Foto vor deinem geistigen Auge vor, und dann fotografiere es. Man hat in der Naturfotografie oft nur wenige Sekunden Zeit, der richtige Moment ist so schnell vorüber. Deshalb gilt es, diesen nicht zu verpassen. Dazu gehört Selbstverständliches: alle Batterien geladen und zur Hand, die Fotokarten leer, formatiert, und die vollen gesichert. Die Objektive gereinigt, und parat, falls man wechseln muss. Immer wissen, wo das Licht ist. Und wo die Schärfe sein muss!

Zubehör Liste für Safari-Fotografie

Folgend noch eine Liste an Zubehör für Foto- und Kamera – Ausrüstung für eine Safari:

Staubschutz: In Afrika in der Trockenzeit ist es wirklich SEHR staubig, wenn man mit dem Fahrzeug unterwegs ist. Staubschutz für die Kameraausrüstung ist Pflicht. Der Handel bietet einige Optionen an, wasserdichte Beutel für Rucksäcke z.B. sind schon eine gute Lösung.

Adapter für (Schuko)-Stecker: In Afrika und Asien als auch in Südamerika passen die europäischen Stecker oft nicht an die in diesem Teil der Welt angebotenen Steckdosen, ob in Hotels oder im Busch. Hier deckt ein Welt – Adapter meist alle Fälle ab, Spezialstecker wie die südafrikanischen, welche auch in Namibia und Botswana zu finden sind, bekommt man am Flughafen in Johannesburg oder Windhoek. Für Tansania und Kenia benötigt man oft den britischen Stecker, das ist aber landesweit nicht normiert!

Dreifachstecker bzw. Steckerleiste: Wenn man nur ein Ladegerät für mehrere Endgeräte wie Batterien oder Notebook hat, sollte man versuchen, per Steckerleiste mehrere Geräte gleichzeitig aufzuladen. Auch in afrikanischen Hotels, Camps und Lodges gibt es oft zu wenig Steckdosen! (Gilt auch für Safaris in Südamerika, hier gibts nie genug Steckdosen).

Ladekabel, Batterieladegeräte: Kabel und die Batterieladegeräte sollte man immer redundant dabei haben, also in doppelter Ausführung. Falls mal eins kaputt geht, hat man noch Ersatz. Macht euch vorher schlau, welche Kabel und Adapter ihr benötigt, um im Auto z.B. Kamerabetterien unterwegs laden zu können. Das ist sehr praktisch und geht meistens über den 16V Anschluss. Und ja, natürlich so viele Batterien wie möglich mitbringen, und wenn möglich, sollte man bei mehreren Kameras darauf achten, dass diese nicht unterschiedliche Batterien nutzen, sondern die gleichen Batteriemodelle für alle deine Kameras nutzbar sind.

Mobile Ladegeräte: Das Auto ist zuweilen die einzige Stromquelle, also sollte man versuchen, darin alles nachzuladen: Kamerabatterien, Notebook, GPS, für alles gibt es Adapter für  die 16V Steckdose im Fahrzeug. Gute Safariveranstalter haben einen Trafo dabei, welcher im Fahrzeug Strom wandelt und mehrere Schukostecker versorgen kann. Dieser Punkt sollte im Vorfeld mit dem Veranstalter geklärt werden.

Mobile Speichergeräte bzw. externe Festplatte: Eine externe Festplatte oder ein kleines Notebook mit grosser Festplatte, das hilft. Wahlweise sind auch einfache mobile Festplatten für die Speicherung der Fotodateien gut. Man sollte seinen Dateien mindestens doppelt absichern! Das heisst nicht nur auf dem Notebook, sondern auch auch einer mobilen Festplatte. Diese gibt es mittlerweile auch für mehr als 1 TB mit USB 3 Steckplätzen zur Datenübertragung, und sind bezahlbar. Ich nutze die mobilen Festplatten von Seagate und kann diese nur wärmstens empfehlen. Funktionieren für Mac und Windows.

Licht und Lampen: Da kann man gar nicht gut genug ausgerüstet sein. Im Busch ist es so dunkel, dass kann man sich als Europäer kaum noch vorstellen. Also, eine Zeltlampe sollte man besitzen, eine sehr starke Stirnlampe, sowie eine wirklich gute Taschenlampe. Und genug Batterien mitnehmen!

Fensterstativ oder Bohnensack für die klassische Fotosafari per Jeep – das bringt wirklich enorme Gewinne an Qualität.

Kleines, leichtes Stativ – ich bin, ich gebe es zu, ein Stativmuffel. Und benutze ein klitzekleines Manfrotto Stativ . Aus dem Auto heraus benutze ich kein Stativ, bei gutem Licht braucht man das nicht zwingend in Afrika.

Grauverlaufsfilter: Wer auf Safari geht, steht vor der Sonne auf – und erlebt also fast immer den Sonnenaufgang in der afrikanischen Steppe. Um hier die beste Bildqualität zu erzielen, gehört ein Grauverlauffilter (englisch: ND-grad) zur Fotoausrüstung dazu.

Empfehlung: Safari-tauglicher Kameragurt von z.B. Crumpler. Ist besser als der Standard-Kameragurt von Canon.

Mobiles Batterieladegerät für Kameraausrüstung für Safaris und unterwegs, kann man z.B. im Auto an den 16 Volt Anschluss anklemmen und die Kamerabatterien laden. Man sollte natürlich mindestens zwei Batterien für jede Kamera haben, eine wird geladen, eine wird genutzt.

Stativ: Im Fahrzeug empfiehlt sich ein Fensterstativ bzw. ein sogenannter Bohnensack, welchen man bei geöffnetem Fenster über die Tür legen kann um darauf die Kamera zu positionieren. Wer in einer Gruppe unterwegs ist, wird kein großes Stativ benutzen können.

Wer allerdings bei Tag und guten Lichtverhältnissen fotografiert, kann sich das Stativ, auf Safari, auch sparen. Aber: Wer nachts oder in der Dämmerung fotografieren möchte, braucht unbedingt und zwingend ein Stativ. Bitte auch am Stativ nicht sparen – das Teil muss qualitativ super sein, robust, dennoch leicht und tragbar, gerne aus Carbon. Auf hier gilt: keine Kompromisse eingehen was die Qualität angeht.

  • Affiliatelinks: Dieser Beitrag enthält sogenannte Affiliatelinks. Sie verlinken direkt auf ein Produkt. Kauft der Nutzer dieses Produkt über den Link, erhalte ich als Blogbeteiber eine kleine Provision. Das Produkt wird dadurch für den Nutzer nicht teurer!

Von dc

DC ist Gründer und Autor auf dc-travel. Hier schreibt er über Südamerika, nerdiges Reisen, Aviation und Ausrüstung für unterwegs. Ob Offenbach oder die Osterinsel, es ist die Exotik, die ihn reizt. Also, lets go, oder besser: Vamos!