Safari in Afrika: Ausrüstung und Bekleidung für Busch und Savanne
Du planst eine Safari in Afrika und fragst Dich, welche Kleidung und Ausrüstung wirklich sinnvoll ist? Auf einer Safari entscheidet die richtige Bekleidung über Komfort, Sicherheit und den Erfolg Deiner Tierbeobachtungen. Zwischen kühlen Morgenstunden, intensiver Sonne, Staub und großen Temperaturschwankungen braucht es ein durchdachtes System aus funktionalen Schichten und robustem Material.
In diesem Ratgeber zeige ich Dir – basierend auf meinen Erfahrungen aus verschiedenen Safaris in Sambia, Namibia, Botswana und Tansania – welche Safari-Kleidung sich im Busch bewährt hat, welche Farben und Stoffe am sinnvollsten sind und welches Equipment Du wirklich benötigst. Alle gezeigten Beispiele habe ich selbst vor Ort getestet. Ziel: Weniger Gepäck, mehr Funktion, maximale Praxisnähe.
Damit bekommst Du eine klare, ehrliche und erprobte Empfehlungsliste für Deine Safari-Packliste – von Shirts und Hosen über Schuhe bis hin zu hilfreichen Accessoires, die Dir den Alltag im Camp und auf Game Drives enorm erleichtern.

1. Kleidung: Das Zwiebelprinzip erklärt
Vorab: Die Zeiten für Safari-Hüte und alles in Khaki halte ich für vorbei. Wer als Selbstfahrer oder in einer gebuchten Gruppenreise auf Safari in Afrika unterwegs ist, macht nun mal keine Expedition. Die Kleidung sollte schützen von Sonne, Staub, Insekten, sollte robust und praktisch sein, auch schnell trocknend. Denn wirklich wichtig ist, nur so wenig Gepäck wie möglich dabei zu haben. Das gerne kolportierte Zwiebelprinzip bedeutet also, dass ich meine Bekleidungsschichten plane und abstimme. Folgend also Oberteile wie Pullis und T-Shirts als erste und zweite Schicht der Safari-Kleidung. Dann die Tipps für Hosen kurz und lang, plus das Zubehör wie Kopf- und Halsbedeckung. Und, besonders wichtig: Die passenden bzw. richtigen Schuhe für die Safari. Spoiler vorab: Das sollten keine schweren Wanderschuhe oder Stiefel sein.
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Basisschicht (Morgen/Abend): Funktionsunterwäsche oder T-Shirts. Kurze Hose.
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Mittlere Schicht (Kalt): Fleece-Jacke, Pullover, Hoodie, lange Hose, Halstuch.
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Außenschicht (Wind/Schutz): Leichte, wasserabweisende Jacke oder Windbreaker, ggf. Mütze.

2. Farben und Materialien (Die Goldene Regel)
Die Wahl der richtigen Farben und Stoffe ist die Goldene Regel der Safari-Ausrüstung. Sie dient primär Deinem Schutz und der ungestörten Tierbeobachtung.
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Empfohlen: Khaki, Beige, Olivgrün, Sandfarben, Hellbraun, Braun oder Grau. Diese Farben sorgen dafür, dass Du mit der Umgebung verschmilzt und die Tiere Dich weniger als Bedrohung wahrnehmen.
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Wichtig: Der morgendliche Staub, der während der Pirschfahrten aufgewirbelt wird, setzt sich auf heller Kleidung weniger fest. Da man aber sowieso die Klamotten starkt beansprucht, und ohnehin waschen muss, trage ich auch schwarz und dunkle Farben im Busch, siehe mein Video. Lediglich von Weiss (ist wirklich zu auffällig) und Dunkelblau (das mögen Moskitos als auch Tsetse-Fliegen) muss ich abraten.
3. Materialien: Komfort und Funktion
Bei den Materialien musst Du auf Atmungsaktivität und schnelle Trocknung achten.
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Baumwolle und Leinen: Diese Naturfasern sind angenehm zu tragen und sehr atmungsaktiv, was bei Hitze wichtig ist. Sie trocknen jedoch langsamer.
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Funktionsstoffe (Polyester/Nylon-Mischungen): Ideale Wahl für Unter- und Außenschichten, da sie leicht, sehr schnelltrocknend und oft mit UPF-Schutz (UV-Schutzfaktor) ausgestattet sind.
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Vermeide: Reine Synthetikstoffe, die nicht atmungsaktiv sind und leicht Gerüche annehmen.
Tipp: Achte auf Kleidung mit UPF 30+. Sie schützt Deine Haut zuverlässig vor der intensiven afrikanischen Sonne, die Du während langer Fahrten im offenen Fahrzeug ausgesetzt bist.
4. Basisschicht: Wirklich sinnvolle T-Shirts für den Busch

Die gezeigten T-Shirts bilden die unterste Schicht und werden direkt am Körper getragen. das kann auch Funktions-Wäsche sein, muss aber meiner Meinung nach nicht. Ein ganz normales Baumwoll-T-Shirt (schwarz, links im Bild) reicht vollkommen aus.
| Farbe | Zweck | Hinweis |
| Neutraltöne | Tarnung und Schmutzunempfindlichkeit | Unverzichtbar für Pirschfahrten. |
| Vorsicht (Schwarz/Dunkelblau) | Insektenschutz | Vermeide diese Farben, da sie nachweislich Tsetsefliegen anziehen. |
| Vorsicht (Weiß/Leuchtend) | Sichtbarkeit | Vermeide leuchtende oder rein weiße Kleidung, da sie zu sehr auffällt und die Tierbeobachtung erschwert |
5. Die mittlere Schicht: Gamedrive am Morgen oder Abends kann frischer sein
Deshalb sollte man als mittlere Schicht einen leichten Pullover, oder einen Hoodie dabei haben. Wer im europäischen Sommer in Südafrika oder Namibia ist, braucht eher noch eine Jacke und eine Mütze. Beispielhaft hier zwei Pullover, welche ich in Sambia dabei hatte. Der graue ist ein Fleece-Pulli von Patagonia. Das grüne Hoodie von The North Face ist auch nur beispielhaft abgebildet, das hat keine spezielle Schicht oder technischen Layer – ein ganz normaler Hoodie.

6. Hosen für deine Safari: Meine Tipps und Empfehlungen
Zu den Hosen, beide Typen habe ich ebenfalls vor Ort getestet und haben sich absolut bewährt. Die kurze Hose ist in diesem Fall vom schwedischen Hersteller und Outdoor-Spezialisten Lundhags. Trocknet schnell, ist robust und leicht. Wenn es schon sehr heiss ist absolut super. Viele Taschen für Fotokram oder Camp-Werkzeug.
Die lange Hose im Bild ist von Craighoppers. Sehr leicht, Mückenfest, ebenfalls mit ausreichend Taschen versehen. wahnissnig robust, diese Hose wird ähnlich im Sortiment geführt, meine ist schon mehr als zehn Jahre alt. Gibt es so ähnlich natürlich auch von anderen Herstellern
Wichtige Accesoires für Safari ist eine Kopfbedeckung. Das muss kein breitkrempiger Hut sein, eine Basecap reicht meiner Meinung nach völlig und ist auch etwas Geschmackssache. Aber nicht weg zu diskutieren ist, dass man sich in heissen Gegenden kompromisslos vor der Sonne schützen muss.
Sonnenschutz als auch Wind- und Staubschutz bietet auch immer ein Halstuch. Gibt es z.B. von Buff, in Merino, in schnelltrocknend, aber auch von The North Face, wie hier im Bild. So ein Tuch kann man auch als Kopfbedeckung oder beim Autofahren als Schutz über den Arm benutzen. Ein solches Multi-Funktionstuch ist wirklich praktisch, hilfreich, schützt dich vor Sonne und Wind, wärmt am Morgen wenn es noch frisch ist, und ist ein absolutes grundsätzliches Teil an Ausrüstung, was ich immer dabei habe.
7. Schuhe für Safari: In Afrika von mir selbst getestet
Das Kapitel Schuhe für Safari ist ja fast das wichtigste, und ich lese hier auch den grössten Quatsch im Netz. Für mich steht, nach dem Besuch der wichtigsten Safariländer des südlichen und östlichen Afrikas fest, dass die Schuhe leicht und robust sein müssen, mit einer festen Sohle. Also optimalerweise Sneaker mit einer Wanderschuh-Sohle.
So, wie im Bild die fabelhaften Adidas Terex. Eigentlich für das Trail Running konzipiert, funktionieren aber wirklich sehr gut in heissen, trockenen, zuweilen dornigen, staubigen Safari-Gegenden.Ein weiteres Beispiel im Foto: Sehr leichte Wanderschuhe. Ebenfalls nicht aus Leder (zu wenig flexibel, atmet nicht), mit dicker Sohle, trocknen schnell, sind sehr leicht.
Und, das sollte man sich gönnen: Ein paar robuste Schlappen für Abende im Camp oder in der Lodge, im Zelt, am Lagerfeuer, für die Ablutions Blocks, oder auch zum Duschen. Da kann man die Füße als auch die tagsüber genutzten Schuhe mal durchlüften lassen, das ist hilfreich und sinnvoll.

| Schuhtyp | Einsatzgebiet | Vorteile | Hinweise |
|---|---|---|---|
| Trailrunning-Schuhe (z. B. Adidas Terrex) | Game Drives, Walking Safaris, Buschland, Dornfelder, trockene Savannen | Leicht, robuste Sohle, sehr guter Grip, schnell trocknend | Top-Empfehlung für 90 % aller Safari-Situationen |
| Leichte Wanderschuhe (synthetisch) | Buschwanderungen, felsiger Untergrund, Safaris mit mehr Laufanteil | Belüftet, stabil, flexibel, langlebig |
8. Safari Kleidung für Frauen
Safari-Bekleidung für Frauen unterscheidet sich funktional nicht wesentlich von der der Männer – allerdings spielen Passform, Komfort und Atmungsaktivität für viele Frauen auf Safari eine besonders große Rolle. Ideal sind leichte Funktionsshirts, lange luftige Hosen und schnelltrocknende Stoffe, die genügend Bewegungsfreiheit bieten und zugleich vor Sonne, Staub und Insekten schützen. Deshalb habe ich bei vielen der obigen Produktlinks diese nicht nach Herren/Damen getrennt – also Ladies, ruhig mal reinschauen bei den Bergfreunden.
Viele Hersteller wie Craghoppers, Patagonia und The North Face bieten spezielle Damen-Schnitte an, die in der Hitze weniger auftragen und angenehm sitzen. Für Game Drives und Walking Safaris empfehlen sich helle Naturtöne, ein gutes Funktions-Langarmshirt (UPF-Schutz), eine robuste, aber leichte Outdoorhose und bequeme Trailrunning-Schuhe. Ein vielseitiges Tuch sowie eine leichte Jacke runden das perfekte Safari-Outfit für Frauen ab.
9. Wichtige Hilfsmittel für die Ausrüstung: Gesundheit und Sicherheit
Nicht zu vergessen, diese Safari-Basics sollten als Grundlage immer mit dabei sein:
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Sonnenschutz: Hoher LSF, Lippenpflege.
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Insektenschutz: DEET-haltige Produkte empfehlen. Persönlich kenne ich no bite, das funktioniert in Afrika ganz gut
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Erste-Hilfe-Set: Persönliche Medikamente, Pflaster, Blasenpflaster. Gibts auch für Camping, Wandern etc.
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Adapter: Universaladapter für Afrika – den einen Adapter gibt es nicht, die Steckdosen sind in jedem Land anders: EU, US, UK, Südafrika. Ist alles dabei und auch gerne gemischt. Besorge dir also einen sinnvollen Adapter, so etwas wie diesen hier. Sollte auch USB-C Anschlüsse haben für das handy etc.
- Wäscheleine: Damit man nur mit leichtem Gepäck verreisen kann, muss man zwischendurch mal ein T-Shirt etc. waschen können. Eine Wäscheleine hilft enorm.
9. Gepäckbestimmungen (Der logistische Teil)
Ich würde keinen Koffer nehmen, auch keinen mit Rollen. Ein Rucksack, eine Tasche oder ein Duffel Bag sind meine Empfehlung. Wer mit kleinen Fliugzeugen an seine Destination im Busch kommt, sollte die Regeln für das Gepäck kennen, die sind in solchen Fällen nämlich sehr limitiert an Umfang und Gewicht.
Weitere Links und Reisetipps zum Thema Safari in Afrika hier im Safari-Reiseblog
- Grundsätzliche Tipps für eine praktische und sehr gute Kamerausrüstung und Objektive für Safarifotografie, mit Video
- Wie bucht man eine Safari? Buchungstipps für die selbstorganisierte Reise nach Tansania, Sambia, Namibia, Südafrika und Botswana
- Siehe hier mein Video von meiner Walking Safari im South Luangwa in Sambia.




