Namibia: Etosha Nationalpark individuell – Tipps für deine selbstorganisierte Safari

Der Etosha Nationalpark ist ein wahres Paradies für Tierliebhaber und bietet eine beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna. Hier sind einige der wichtigsten Daten und Fakten, die du über diesen einzigartigen Ort wissen solltest:

Grundlegende Informationen:

  • Lage: Nord-Namibia
  • Größe: 22.935 km²
  • Gründung: 1907
  • Besonderheit: Die riesige, salzige Etosha-Pfanne, die fast ein Viertel des Parks einnimmt.
  • Beste Reisezeit: Trockenzeit (Mai bis Oktober)
  • Vielfalt der Tierwelt: Elefanten, Löwen, Giraffen, Zebras, Nashörner, Hyänen, zahlreiche Antilopenarten und über 340 Vogelarten sind nur einige der Bewohner.
  • Etosha-Pfanne: Diese riesige Salzpfanne ist ein beeindruckendes Naturphänomen und ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere.
  • Wasserlöcher: In der Trockenzeit versammeln sich die Tiere an den wenigen Wasserstellen, was spektakuläre Beobachtungsmöglichkeiten bietet.
  • Landschaft: Der Park bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit Savannen, Buschland, Wäldern und der einzigartigen Salzpfanne.
  • Buchung der Unterkünfte im Nationalpark: siehe unten

Ja, es stimmt: Namibia ist als Reiseland für Afrika-Neulinge und Safari-Einsteiger sehr gut geeignet, und zwar aus den folgenden Gründen:

Namibia verfügt über eine recht ordentliche touristische Infrastruktur mit Hotels, Pensionen, Lodges, Farmen, Campingplätzen und Mietwagenanbietern in nahezu allen Preisklassen.

Das Land besitzt zudem ein gut asphaltiertes Straßennetz, Tankstellen, Läden, Supermärkte, Restaurants.

Namibia ist außerhalb von Windhoek ziemlich sicher, zudem frei von Malaria, und im Etosha Nationalpark wildreich, und landschaftlich sehr schön.

Namibia ist nicht sehr teuer.

Mit anderen Worten und um die Frage aus dem Titel zu beantworten: Man kann sehr gut und absolut individuell in den Etosha NP nach Namibia reisen! Wie das geht, liest du im folgenden Artikel in diesem Reiseblog.

  • Bitte prüfe vorab die Einreisebedingungen nach Namibia

Individuelle und selbstorganisierte Reise nach Namibia

Wer sich zuerst nicht traut, auf eigene Faust das Land im Südwesten Afrikas zu bereisen, der hat die Auswahl, organisierte Gruppenreisen zu buchen, bei denen man sich als Reisender um nichts zu kümmern braucht. Diese Reisen sind auch in kleinen Gruppen möglich, und können schon einen sehr guten Eindruck des Landes vermitteln. Ich selbst bin nicht so der Gruppenreisende, und propagiere nicht nur als Reiseblogger in diesem Blog die individuelle selbstorganisierte Reise, kann mir aber vorstellen, dass es für andere Menschen sehr handfeste Gründe gibt, die vielleicht erste Reise nach Afrika nicht ganz alleine anzutreten!

Der Etosha-Nationalpark ist der herausragende und wohl meistbesuchte (über 200.000 Besucher im Jahr) Park in Namibia, denn er ist einfach zu erreichen und zu bereisen, zudem tierreich, und verfügt ebenfalls über eine sehr gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Die Wegstrecken innerhalb des Nationalparks sind nicht asphaltiert, es sind sogenannte pads, meist Schotter- oder Sandpisten.

In seiner West-Ost Ausdehnung ist das Schutzgebiet knapp 300km weit, die maximale Nord-Süd Ausdehnung sind ca. 110km.

Der Etosha Park hat eine Fläche von mehr als 22.000 Quadratkilometer. Er liegt im Nordwesten Namibias am Rande des Kalahari -Beckens. Die namensgebende Etosha-Pfanne ist eine riesige Fläche aus Kalksalz. Das Gebiet wurde bereits im Jahr 1907 von der deutschen Kolonialverwaltung als Schutzgebiet ausgewiesen, damals war es wesentlich größer als heute.

Momentan gibt es Bestrebungen von seiten der namibischen Regierung, den Etosha-Nationalpark wieder zu vergrößern und ggf. mit dem Gebiet des Kunene Peoples Park und eventuell dem Skelettküste-Nationalpark zu vereinen.

Anreise Etosha individuell, ab Windhoek

Von Windhoek immer nach Norden, wer stetig fährt und keine Rast in den zahlreichen sehr annehmbaren Lodges entlang der Strasse einlegt, kann in vier bis fünf Stunden aber der namibischen Hauptstadt die Parkgrenze am Anderssons Gate bei Okaukuejo. Die Straße ist durchgehend bis kurz vor den Park einwandfrei asphaltiert. Tankstellen gibt es ausreichend, bitte beachten, dass man dort meistens nur bar bezahlen kann!

Wer direkt vom Flughafen Windhoek losfahren möchte: Dort gibt es eine Wechselstube als auch einen Geldautomaten, um lokale Währung zu erhalten. Südafrikanischer Rand wird in Namibia wie die einheimische Währung berechnet und angenommen, dieser kann auch sehr gut schon in Deutschland, Österreich oder Schweiz umgetauscht werden.

Von Windhoek bis zur südlichen Grenze des Parks sind es ca. 400km auf gut ausgebauter Teerstraße. Fahrtzeit um die 4-5 Stunden.

Unterkünfte in Etosha

Ausserhalb des Parks gibt es sehr viele Lodges, gerade auch im höheren Preissegment. Innerhalb des Parks gibt es sechs Campingplätze bzw. Übernachtungsoptionen, welche zusätzlich über sogenannte Chalets verfügen, also für sich stehende Appartments mit eigenem Bad und Stellplatz für den Wagen. Die Campingplätze in Namibia sind, anders als in Botswana, eingezäunt. Das neue Dolomite Camp wirbt damit, dass es nicht eingezäunt ist!

  • Die drei klassischen Campingplätze in Etosha NP sind:

Okaukuejo Campingplatz und Apartments/Chalets

Recht steinig und staubig, landschaftlich eher unschön, sehr grosser Campingplaz am beleuchteten Wasserloch mit ausreichend Toiletten und Duschräumen. Anreise über das Andersson Gate, wer von Süden, also von Windhoek, kommt. Ich finde diese camp site eher unschön, wer nicht muss, bleibt nicht länger als eine Nacht. Es gibt einige Chalets und kleinere Läden (Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Getränke etc. erhältlich) sowie ein Restaurant. Wer nachts campt und sich wundert, welche Tiere durch den Zaun gekommen sind, ausser den Vögeln und den Präriehunden (ground squirrels): Es sind Schakale, und sie sind freundlich und ungefährlich.

Camp Halali

70 km östlich von Okaukuejo, ebenfalls recht staubig und sandig, gerne auch von Overländern genutzt. Es gibt Chalets, einen kleine Laden, eine Tankstelle, und ein Restaurant. Zudem eine beleuchtete Wasserstelle etwas ausserhalb des Camps, zu der man laufen kann. In Halali habe ich einer meiner schönsten Tierbeobachtungen machen dürfen: Direkt über uns im Baum jagte ein kleine Eule bzw. Kauz, der pearl spotted owling. Das ist ein nicht mal taubengrösser Eulenvogel, welcher Insekten jagt. Immer vom Baum herab stiess die kleine Eule, direkt vor uns, auf Käfer und anderes Getier herab. Wunderbar!

Fort Namutoni

Fort Namutoni ist dann noch einmal 70 km östlich von Halali, und ist ein ehemaliges Fort der deutschen Schutztruppe. Hier gibt es den – wie ich finde – schönsten Campingplatz, mit grüner Wiese und schönen Bäumen. Chalets und ein Restaurant sind ebenfalls vorhanden.

Fort Namutoni liegt im Osten des Etosha NP und man kann den Park hier über das Von Lindquist Gate verlassen. In der nahegelegenen Stadt Grootfontein kann man die Vorräte aufstocken und über den ganz netten Ort Rundu am Okavango in Richtung Botswana und Sambia fahren.

Es gibt mit Onkoshi und Olifanstrus zwei neuere Campingplätze im Etosha NP, die ich aber noch nicht kenne, beide sind eher upmarket.

Ebenso gibt es im westlichen Teil des Nationalparks, welcher Besuchern gemeinhin nicht offen  steht, mit dem Dolomite Camp eine neue Anlaufstation, welcher eher in die höhere Preiskategorie fällt. Anfahrt über das Galton Gate.

Dolomite Camp

Im westlichen Teil des Parks gibt es diese relativ neue luxuriöse Unterkunftsoption mit 20 Zelten, Restaurant, Parkmöglichkeiten und dem lokalen Wasserloch. Buchung über die Webseite des Parks.

 

Orientierung und Wege im Etosha Nationalpark

Die Wege in Etosha sind gut ausgeschildert, Navigation ganz klassisch mit Karte und/oder Kompass ist leicht, man braucht eigentlich kein GPS.

Der Park ist ca. 22.000 qkm groß, und der östliche Teil des Gebiets ist touristisch sehr gut erschlossen. Verlieren gehen bzw. sich zu verirren halte ich für recht unwahrscheinlich. Gerade weil die gute Ausschilderung eine Orientierung so einfach macht, eignet sich der Etosha Nationalpark sehr gut für Safari-Selbstfahrer bzw. Safari-Einsteiger.

Die Wege im Park sind meistens Schotterpisten, Tiefsand gibt es kaum, anders als z.B. in der Kalahari in Botswana ist das Fahren in Etosha recht einfach.

Man benötigt auch nicht zwangsläufig einen 4×4 Geländewagen, die meisten Schotterpisten kann man mit einem normalen PKW befahren, ich würde aber mit deinem Autovermieter vorab klären, ob das vertragstechnisch ok ist.

Etosha pan, Namibia: So sieht die berühmte Etosha Pfanne aus: Ziemlich staubig, ziemlich leer!

Fauna: Welche Tiere kann man dort sehen?

Tiere gibt es tatsächlich, bedingt durch die sehr unterschiedlichen Vegetationszonen, sehr viele. In den Grasebenen findet man Tiere, die es auch im östlichen Afrika bzw. in der Serengeti gibt: Zebras, Giraffen, Gnus, Trappen, Elefanten, diverse Antilopenarten. Hinzu kommt die Oryx Antilope, die es im Norden von Tansania z.B. nicht gibt, in Namibia ist sie so etwas wie das Wappentier des Landes.

Dort wo es Beutetiere gibt, kommen auch Beutegreifer vor, also Löwen und Leoparden. Insgesamt gibt es um die 140 Tierarten in Etosha. Zudem zählt man in Etosha ca. 340 Vogelarten. Die Gegend ist also auch für Birder spannend!

An den im Park angelegten künstliche Wasserstellen lassen sich verlässlich immer Tiere beobachten, in einigen Camps auch nachts, denn die Wasserstellen werden beleuchtet.

In der Gegend um Namutoni gibt es die meisten Giraffen, wer sein Portfolio um Giraffen-Fotos ergänzen möchte, der ist hier richtig.

Elefanten finden sich recht verlässlich an den Wasserstellen ein, auch in sehr großen Gruppen. Zum Fotografieren sollte man dort einfach mal warten und sehen, wer so vorbei kommt. Die großen Elefantenherden gehen vor und hinter den Fahrzeugen vorbei, aussteigen sollte man auf keinen Fall.

Safari-Fotografie Etosha

Etosha ist für Natur – Fotografen ein dankbares Betätigungsfeld. Die Tiere sind nicht sehr scheu, man kommt ohne großen Aufwand sehr nahe an sie heran. Das Grasland finde ich zudem immer sehr schön für die Bildkomposition, wie ein gelbes Meer zeichnet es sich durch ein warmes Licht und eine gewisse Homogenität aus, so dass die Fotos immer sehr farbsatt und in sich geschlossen wirken. Wie fast immer bei der Safari Fotografie gilt: Morgens und abends ist das Licht am besten. Das Licht mittags ist oft zu hart und farblos.

Zudem gibt es in Etosha zahlreiche zum Teil künstliche Wasserstellen, an denen man immer Tiere zu sehen bekommt. Einfach mal abwarten, wer vorbei läuft, das lohnt sich fast immer…

Safari-Anbieter und mögliche Routen

In den Norden Namibias lässt sich ziemlich einfach auf eigene Faus eine Safari organisieren. Wer sich aber dennoch die Arbeit sparen möchte, und einen vertrausnevollen Anbieter für die Safari in Etsoha sucht, der wird hier fündig (Affiliate Werbung)

Etoshas Beste Reisezeit

Im Sommer auf der Südhalbkugel, also im europäischen Winter, wird es im Norden Namibias schon sehr heiß, die Zeit von Mai bis Oktober gilt als beste Reisezeit für Etosha. Im Dezember haben die Südafrikaner Sommerferien, da wird es schon mal voll im Park.

Individuelle Buchung von Unterkunft und camp site für Etosha

Wer ohne einen Reiseveranstalter seinen Namibia Trip durchführen möchte, kann dies relativ leicht organisieren. In Windhoek gibt es zahlreiche Autovermieter, da hat man eher die Qual der Wahl. Man kann nicht nur PKW mieten, sondern auch kleine und große Camper, mit und ohne Dachzelt. Autovermieter sind Asco, Britz, Bushlore, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Unterkünfte im Nationalpark bucht man direkt bei der namibischen Nationalparkverwaltung NWR Namibia Wildlife Resorts unter diesem Link.

Man bezahlt diese Reservierungen auch vorab, und bekommt dann am Gate der Camspite seinen Stellplatz oder sein Chalet zugewiesen.

Geld und Finanzen unterwegs in Namibia

Die Währung in Namibia ist der namibische Rand, welchen man nicht in Deutschland vorab eintauschen kann. Der südafrikanische Rand zählt allerdings in Namibia als Zahlungsmittel und wird 1:1 zum heimischen Rand gehandelt, und diese Währung kann man in Deutschland vorab einkaufen, in den Reisebanken als auch in den meisten Flughäfen.

Im Flughafen von Windhoek gibt es gleich beim Ausgang nach der Ankunft und Immigration, mehrere Geldautomaten. Man sollte zwei Kreditkarten, nämlich je eine Visa und eine Mastercard, für die diversen Geldautomaten bereit haben. Mal geht die eine, mal die andere.

Im Land selbst gibt es in den größeren Orten in den Banken Geldautomaten. In Supermärkten kann man mit Kreditkarte bezahlen, an Tankstellen oft nicht.

In Etosha gibt es meines Wissens, auch in den Besucherzentren, keine Geldautomaten. Also genügend Bargeld mitbringen! Dieser Tipp ist für Afrika übrigens typisch und nicht selbstverständlich, denn es können schon mal Zahlungsterminals oder Geldautomaten ausfallen, dann braucht man Bargeld!

Kosten bzw. Eintritt

Die tägliche Eintrittsgebühr in den Etosha Nationalpark variiert je nach Nationalität und Fahrzeugtyp. Es ist ratsam, sich vor deiner Reise über die aktuellen Preise zu informieren, da diese sich ändern können.

Warum die Preise variieren:

  • Nationalität: Besucher aus SADC-Ländern (Southern African Development Community) zahlen in der Regel weniger als Ausländer.
  • Fahrzeugtyp: Die Gebühr hängt von der Größe und der Sitzplatzanzahl des Fahrzeugs ab.

Wo finde ich die aktuellen Preise?

Die genauen und aktuellsten Eintrittspreise findest du am besten auf der offiziellen Webseite des Etosha Nationalparks, siehe unten.

Anreise Namibia per Flugzeug: Wie kommt man am besten nach Namibia?

Im Winter 2024/2025 2021 fliegen die folgenden Fluggesellschaften den Hosea Kutako Windhoek International Airport an.

  • Discover Airlines ab Frankfurt, ab 2025 auch ab München
  • South African ab Johannesburg
  • AirLink ab Johannesburg oder Kapstadt
  • Ethiopian über Addis

Die meisten Flüge und besten Preise lassen sich wohl mit einem Umsteige-Flug über Johannesburg realisieren, also auch mit Abflügen ab Wien oder Zürich, ebenfalls ab Amsterdam mit KLM.

Weitere Information und Reisetipps:

Von dc

DC ist Gründer und Autor auf dc-travel. Hier schreibt er über Südamerika, nerdiges Reisen, Aviation und Ausrüstung für unterwegs. Ob Offenbach oder die Osterinsel, es ist die Exotik, die ihn reizt. Also, lets go, oder besser: Vamos!