Madrid Reiseblogger

Madrid Tranquillo. So reist du entspannt in Europas coolste Metropole (mit Tagesausflug El Escorial)

Reisen macht glücklich. Im besten Fall. Mich sowieso. Reiseblogger ohnehin, hoffe ich zumindest. Es gibt Reiseziele oder Länder, die sind so wunderbar, dass ich dort hinreise, es fast egal ist wie lange und an welchen Ort genau, nur um dort ein wenig Glück und Zufriedenheit aufzusammeln, mitzunehmen und zuhause davon zu zehren.

Ein Jahr, ohne dort hin zu fahren, ist vielleicht nicht verloren, aber mir fehlt dann einfach etwas. Es gibt für mich mindestens zwei Länder, die zu dieser Sorte von Glückslieferant gehören. 

Eines dieser Länder ist Italien. Aber das Land bzw. die Gegend, wo es mir immer mit Leichtigkeit und über die Maßen gut geht und ich mich über die schönen Städte, netten Menschen, tolle Kultur und Geschichte und den Alltagsduft erfreue, das ist Spanien.

Und ist immer: Madrid. Spaniens beste Stadt. 

Madrid zählt so ein wenig zu den verkannten Metropolen in Europa, ich weiß nicht genau warum, und woran das liegt, aber vielleicht hängt es damit zusammen: Die sehr populären Städte in Europa – London, Paris, Amsterdam, Berlin, Rom – sie stehen alle für ein ganz bekanntes Bild ihrer selbst (Arm aber sexy!), verfügen über eine Ikone ihres Stadtbildes, das jeder bis ins letzte chinesische Dorf kennt (Eifelturm! Kolosseum! Tulpen und Grachten! Tower Bridge!), und potenzieren dieses Image ihrer selbst hundertfach in Werbung und Popkultur.

Aber mein armes Madrid hat genau dies nicht: Keine städtebauliche Ikone, kein wirklich eindeutiges urbanes Image.

Um dann als Stadt und Metropole dennoch mit einem ganzen Bouquet an Vorzügen und Annehmlichkeiten zu glänzen, und genau dies macht diese Stadt für mich als Reiseblogger und Traveller so angenehm und empfehlenswert. Madrid sollte man als ganzes entdecken, sich treiben lassen, spontan und frei.

Madrid Reiseblogger

Highlights in Madrid

Kultur (Prado, Königin Sofia Gemäldegalerie, Königspalast, wunderbare städtische Ensembles der historisierenden Moderne rund um die Gran Via und Placa Cibeles, Sport (Hala Madrid! Weitere zwei Fussball Erstligisten, sowie Handball und Basketball der europäischen Spitzenklasse), Shopping (grossartige Einkaufsmeilen um die Gegend der Calle Hortaleza, El Corte Ingles mit seinen wunderbar altmodischen Kaufhäusern), bemerkenswerte seltsame Tradition (Stierkampf), ein sehr leistungsfähiges städtisches Netz des ÖPNV, liebenswerte Kiezviertel (Chueca), sowie ein überbordendes, Weltklasse Nachtleben.

Und etwas ausserhalb der Stadt, mit dem Königspalast El Escorial ein sehr veritables und spektakuläres UNESCO Welterbe.

All dem hat die spanische Krise nur ein wenig angetan, ihre Schwermütigkeit im Winter und ihre von der Hitze des Sommers gebleichte Sorglosigkeit hat sich die Stadt bewahrt.

Das Klima der Metropole ist sicherlich einen Satz wert, ich habe mich immer über die teils noch sehr warmen und sonnigen Novembertage gefreut. Im Winter, Dezember und Januar, wird es kalt, aber selten sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Ab fünf Grad sehen die Madrilenen allerdings bereits aus wie Moskowiter im tiefsten russischen Winter, dick eingehüllt in Mäntel und Mützen wie für eine Schlittenexpedition zum Nordpol.

Ich habe immer die stille Höflichkeit der Stadt und seiner Bewohner geliebt: Wo bekommt man noch heutzutage die Tür freundlich aufgehalten? Eine volle U-Bahn in Madrid ist ein Beispiel an Rücksichtnahme und zivilisiertem Verhalten, wie man es in Deutschland leider kaum noch antrifft. Eine Stadt von vier Millionen Einwohnern, und es wird nirgends gedrängelt.

Ganz bei sich ist Madrid in den Strassen und Gassen des historischen Viertels, zwischen Gran Via, Plaza Callao, Puerta del Sol und dem Plaza Mayor. Dieser ist übrigens etwas versteckt zwischen Häuserzeilen und kleinen Gassen, aber sicherlich einer der schönsten Plätze Europas. Im Winter ist der Platz wie leergefegt und gibt den Blick auf das wunderbare barocke Ensemble der umgebenden Bauten frei.

Im Sommer birst das Viereck an Trubel und Besuchern, aber auch das ist ein Schauspiel für sich und lädt zum Verweilen ein. In Madrids historischem Viertel findet der Besucher Tapasbars, in denen der von der Decke hängende Serrano Schinken echt und nicht aus Plastik ist.

Hier wird das Bier in kleinen Gläsern gezapft und an der Bar steht immer Knabbergebäck bereit, und die Kellner sind alt und würdevoll und sprechen deshalb kein Englisch, aber tragen weisse Hemden und Kittel.

Madrid: Ideal für Fußgänger und Flaneure

Madrid hat fast vier Millionen Einwohner, darin sind die Peripherie, Vallecano, Getafe und all die anderen Trabantenstädte mitgezählt. Der eigentliche Innenstadtbereich beziehungsweise die Altstadt und die Stadtteile (Barrios) darin sind dagegen eher überschaubar.

Madrid ist eine Metropole für Fußgänger, für Flaneure, für Spaziergänger, für genügsame Traveller, nennt das von mir aus slow travel, aber es passt.

Natürlich kann man auch die diversen nervigen Fahrzeuge wie Elektro-Tretroller und Fahrräder sowie Scooter per Apps mieten. Aber ich mag Laufen. Wobei man sich in Madrid kaum verlaufen kann, die Orientierung ist einfach. Die Altstadt ist verwinkelt, aber wer sich treiben lässt, wer weiß, was Flanieren bedeutet, langsam reist, die Augen offen und den Verstand wach, der wird in Madrid belohnt werden.

Mit Entdeckungen von kleinen und irgendwie exotischen Läden in der Altstadt, mit typisch spanischen Kneipen welche sich trotz des Touristenrummels ihre authentische und liebenswerte, irgendwie aus der Zeit gefallene Art bewahren konnten.

In Madrid gewinnt der Flaneur Aussichten und Einsichten auf altehrwürdige Gebäude und Sehenswürdigkeiten. Der Fußgänger in Madrid kann alte und pittoreske Stadtteile entdecken und direkt herausfinden, wie Gentrifizierung funktioniert. Alteingesessene spanische Menschen, neumodische Hipstertypen welche am Sonntag vormittag die Cafés und Plätze bevölkern. Und die sichersten Zeichen für den Niedergang eines Stadtteils: Kleine Chichi-Geschäfte mit teurem Kinderspielzeug aus unbehandeltem Holz.

Unterwegs in Madrids Altstadt

An den Wänden meines Stammlokals, der Cerveceria Alemana an der Plaza St. Ana, hängen schwarzweisse Fotos von Stierkämpfern, und die Reste des Knabbergebäcks werden beim Abräumen auf den Boden gewischt.

Man isst Calamares oder patatas bravas, und trinkt kühles Bier ohne Schaum. Ernest Heminway liebte die Cervecceria ebenfalls, und sie sieht immer noch ein wenig nach 1925 aus.

Es ist der Rhythmus dieser Stadt, der einfach anders ist: Die Madrilenen gehen nie vor zehn Uhr Abends zum Essen. Gefrühstückt wird im Stehen und man nimmt kleine Sandwiches zu sich, die man „Floh“ (pulgo) oder sogar „kleiner Floh“ (pulguito) nennt.

Gegen 14 Uhr leeren sich die Strassen und Büros, viele Arbeitnehmer fahren nach Hause zum Essen, und kommen gegen 16 Uhr für den nachmittäglichen Teil des Tages wieder an ihre Arbeitsplätze. Die Geschäfte haben abends lange auf, und in den Kiezen gibt es unzählige winzige Supermärkte und Kioske, die bis Nachts geöffnet haben, wenn nicht länger.

Madrids Image kommt der wunderbaren Realität nicht ganz hinterher, der ewige Rivale Barcelona hat, für einen hohen Preis, die touristische Herrschaft an sich gerissen – ächzt nun unter den Touristenmassen („over tourism“) und dem Dramolett namens „katalanischer Unabhängigkeit“. Ein eher fragwürdiges Treiben wie an den Ramblas in Barcelona hat Madrid nicht zu bieten. Der Madrileno gibt sich distinguiert, und weiss, was er/sie an seiner/ihrer Stadt hat.

Irgendwann wird Real Madrid wieder spanischer Meister sein und die Champions League gewinnen (Si Senor!), irgendwann wird Madrid die olympischen Spiele ausrichten und nicht nur in der Bewerbung eine gute Figur abgeben. Und so tagträumt diese wunderbare Stadt ein wenig von guten und schlechten und zukünftigen großen Tagen, und ist mit dieser melancholischen Mischung aus distinguierter Grandezza und sanfter Traurigkeit ganz bei sich selbst.

Stadtwanderung in der Altstadt

Diese Tour führt dich durch das klassische Madrid bzw. die Altstadt der Stadtviertel Centro und Sol.

Am besten beginnt man diesen Stadtspaziergang an der Puerta del Sol. Und zwar genau am Wappen von Madrid, dem Bären, der sich am Erdbeerbaum aufrichtet. Du findest den Bären in der Menge von selfiemachenden Asiaten. Von der Puerta del Sol sind es fünf Minuten bis zur Plaza Mayor.

Dieses barock-klassizistische Schmuckstück von einem Platz verdient es, in Ruhe bestaunt zu werden. Die Plaza Mayor in ihrer heutigen Form stammt aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, der Platz an sich ist aber seit ca. 400 Jahren in ähnlicher Form an dieser Stelle Madrids.

In Richtung Westen gehend verlässt du die Plaza Mayor und über die romantische Plaza de la Villa gelangst du über ein Gassengewirr zum Teatro Real. Dieses imposante Opernhaus ist aus dem Jahr 1850 und führt Opern, Ballet, aber auch Musicals und symphonische Konzerte auf. Vielleicht gibt es noch Tickets für den Abend?

Vom Teatro Real ist es nur ein Katzensprung zum Palacio Real, dem königlichen Palast. Hier können die Schlangen der Besucher schon sehr lang sein, es empfiehlt sich, so früh wie möglich oder am Nachmittag dort zu sein. Die königliche Familie ist hier übrigens nicht mehr anzutreffen, sie logiert im Zarzuela Palast außerhalb der Stadt.

Madrid Reiseblogger: Zu Fuß durch das Zentrum

Zurück über die malerische Calle Mayor mit ihren unzähligen altmodischen Geschäften, typisch spanischen Bars und internationalen Fast-Food Läden überquerst du erneut die Plaza Mayor, und verlässt einen der schönsten Plätze Europas diesmal über seine östliche Seite. Im Gewirr der romantischen und wunderbar gepflegten Altstadt – Gassen gelangst du zur Plaza Santa Ana.

Dies ist ein ebenso wundersamer, aber viel kleinerer und versteckt gelegener Platz mit tollen Kneipen und Restaurants. Ideal für eine Pause, Mittagessen, Bier oder Tapas. Das an der Stirnseite gelegene Hotel hat zudem eine der hippsten Dachterassen der Stadt. In der Cerveceria Alemanna kann man zum (spanischen) Bier vom Faß salzige Snacks bekommen, und die Kellner tragen weiße Kittel und ganz viel altmodische Würde. Die Cerveceria ist angeblich die alte Stammkneipe von Ernest Hemingway.

Über die Calle del Prado geht es nun in das sehr pittoreske Stadtviertel Barrio de las Lettras, dem Viertel der Schriftsteller und Dichter und Denker. An der Calle de Cervantes ist das Wohnhaus des berühmtesten aller spanischen Schriftsteller, Miguel Cervantes, Autor des Don Quichotte, zu bewundern.

Das Barrio de las Lettras ist ein sehr hübsches, abwechslungsreiches Viertel, welches auch gar nicht so überlaufen ist. Wer mag, flaniert weiter in Richtung Prado Museum und Retiro Park. Oder sucht sich im Barrio einen Platz in einer der hippen Bars und Cafés und lässt den Tag ausklingen.

Madrid lebt in seinen Barrios

Dennoch, Madrid lebt in seinen Barrios. Und diese kann man am besten zu Fuß erkunden. Und mit einem Mal, zwei, drei Straßenzüge fernab der Gran Via, sind die Gassen leer, die üblichen Tourigeschäfte und Starbucks verschwunden, und die Stadt riecht und sieht aus wie das Spanien, das ich seit meiner Kindheit liebe.

Geputzte Hauseingänge und Gehwege. Zigarrenduft. Churros mit Kakao. Bocadillos con queso. Diese ganz spezifische spanische Duftmischung, diese typischen heiseren spanischen Stimmen. Farben. Rätsel. Politische Unkorrektheiten in Masse. Stierkampf.

Dieser Reiseblog steht dafür, das Reisen wieder so wird wie früher, bevor alle dachten, dass es ein Wettbewerb ist. Nichts ist weniger als ein Wettbewerb als Reisen. Es geht nicht darum, so viele Aktivitäten wie möglich in einen Tag zu packen, und es geht schon mal gar nicht darum, eine Stadt oder ein Land „zu machen“. Es ist auch kein „Mikroabenteuer“, wenn ich nach Spanien fahre und dort den Bus nehme.

Wer ein leeres Leben führt, wird es nicht mit hohlen Aktivitäten und seelenlosem Konsum, fernab der Heimat, mit Sinn anfüllen. Und dies dann „Reisen“ nennen. Und auf Instagram posten. Mit einem falschen Himmel. Und ohne andere Touristen drauf.

Madrid jedenfalls lebt in seinen Barrios, und wer flaniert, die Augen offen hält, und den Verstand sowieso, der lässt sich treiben und inspirieren. Und macht eine Pause in einem der vielen Cafés, vielleicht gerade in einem, welches eher altmodisch aussieht. Wo Kellner noch weiße Kittel tragen. Würdevoll und erhaben, ganz das alte Spanien. Bin ich ein dämlicher Revisionist oder nur ein Romantiker? Wie auch immer, ich suche nichts.

In diesen Cafés bleibt man sitzen und tut nichts und lässt das Madrider Leben an sich vorbeiziehen, inhaliert den Moment, und gratuliert sich dazu, wie glücklich einen diese Stadt doch machen kann.

Danke Spanien: Am Sonntag früh geht es kostenlos ins Museum

Was unternimmt man eigentlich an einem schönen sonnigen Sonntag in Madrid? Wo man immer das Gefühl hat, und es nicht ungewöhnlich ist, dass die Sonne im Sommer – aber auch bis in den November hinein –  heller strahlt als in Mitteleuropa? Und der Himmel blauer ist, und der Palacio Cibeles weißer als Weiß ist?

Man geht spazieren.

Oder sitzt ganz lange in Cafés und macht einfach mal: Nichts. Schon wieder.

Oder fährt zum Fußball, entweder ins Bernabeu zu Real Madrid, oder mit der Bahn ins Stadion von Atletico. Vielleicht kommt der König auch vorbei?

Sonntags im Sommer in Madrid, da kann man ganz unmoralisch sein und nach Las Ventas zum Stierkampf gehen. Und nur Vegetarier dürfen sich über dieses Spektakel kritisch auslassen. Und wer noch nie da war, der hält jetzt einfach mal die Klappe.

Oder, für ganz verwegene Menschen, welche tatsächlich denken, daß Konsum kein existenzieller Wert an sich ist: Man geht ins Museum.

Denn: Sonntags ist der Zugang zu den Madrider Museen: kostenlos. Aber hoffentlich nicht umsonst. Natürlich kann man sich in die Warteschlange am Prado einreihen. Oder sich ein Museum aussuchen, welches fein, aber vielleicht nicht so populär, aus welchen Gründen auch immer, ist. Wie zum Beispiel das Museo Arqueologico Nacional, oder kurz: MAN.

Dieses schöne und sehr moderne Museum trumpft mit tollen Artefakten aus der iberischen und spanischen Geschichte, von der Steinzeit bis in die Neuzeit, die Iberer, die Römer, die Mauren, die Goten, alle zusammen haben ziemlich viel altes Zeugs im Boden zurückgelassen. Und das ist in diesem tollen Museum sehr schön präsentiert. 

Für mich das Highlight: Der Nachbau der Höhle vom Altamira, mit den wirklich bemerkenswerten Wandzeichnungen aus der Steinzeit. Sowie die ebenfalls sehr schöne Büste der Dama de Elche, die Büste einer Frau aus der Zeit der Iberer.

Das Museum hat einen kostenlosen Plan, welcher die Highlights der ständigen Ausstellung sehr gut präsentiert. Es gibt ein Museumscafé.

Die Internetpräsenz des archäologischen Museums findest du hier, darin auch die Tipps für die Anfahrt. Am besten mit der U-Bahn, wer nicht laufen mag:

  • Linie 4, Haltestelle Serrano
  • Línie 2, Haltestelle Retiro

Kostenloser Eintritt in das Museum: Sonntag vormittag und Samstags ab 14 Uhr.

Muchas Gracias España: Spanische Leckereien

Was wäre Spanien eigentlich ohne – und ich gebe zu, das ist, was Essen angeht, eine wirkliche Schwäche von mir – die ganzen leckeren süßen Wunderwerke spanischer Backkunst: Churros, Donuts, Kuchen, Stückchen aller Art, gefüllte Krapfen. 

Diese Verlockungen hat jedes gute Hotel der spanischen Hauptstadt schon am Frühstücksbuffet parat. Und jedes Café hat sie, für eine Rast am Mittag oder Nachmittag, sowieso. 

Ja, ich weiß, das ist ernährungstechnisch betrachter nicht optimal. Aber wer viel läuft und sich bewegt und nicht den ganzen Tag im Hop-on hop-off Bus sitzt, der hat es sich ja sicherlich verdient. Belohnung muss sein, auch slow travel ist zuweilen anstrengend. Ist die spanische Küche vielleicht für Vegetarier nicht die einfachste der Welt, das spanische Gebäck ist einsame Weltspitze. Und trägt für mich immer zu diesem ganz speziellen Glücksgefühl bei.

Reisetipps Madrid
Spanisches Frühstück

Tipps für Hotels in Madrid. Meine liebsten Stadtteile

Ich finde, die Auswahl an guten und sehr guten Hotels ist in Madrid wirklich außergewöhnlich, und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt mehr, als in den meisten anderen europäsichen Metropolen.

Man bekommt mit Leichtigkeit sehr hübsche, moderne, neue, absolut bezahlbare Drei- und Viersterne – Hotels im unmittelbaren Stadtzentrum von Madrid. Was einem die Option lässt, die Hotelumgebung als auch die angrenzenden Barrios und Stadtviertel sehr gut zu Fuß erkunden zu können. 

Ich mag sehr die Hotels von Petit Palace, die sind in schönen alten Gebäuden im Stadtzentrum, haben Holzböden und Stil und ein tolles Frühstück. Ebenso empfehlenswert sind die Vincci Hotels. Um die 150 Euro das DZ.

Meine Empfehlung: Hotels und Madrid zu Fuß und diese Stadtviertel: 

Barrio de las Lettras: Sehr hübsches altes Viertel in der Nähe des Prado, südlich der Gran Via. Sehr touristisch, aber auch immer noch sehr authentisch. Entlang der Calle Atocha sehr schöne Hotels und Läden, ebenfalls in der Calle del Prado.

Chueca: Eines der gehypten In-Viertel der letzten Jahre. Trotzdem toll. Ich mag Chueca, die schönen Geschäfte und Kneipen, das urbane Publikum, diese Mischung aus Moderne und alter spanischer Grandezza. Sehr cool. In Chueca gibt es tatsächlich vegetarische Restaurants.

Malasaña: Noch ein trendiges Viertel, nördlich der Gran Via. Sehr hübsch, so hat diese Stadt früher mal ausgeschaut, so schauen Altstädte in Südamerika zuweilen immer noch aus. Kaum zu glauben, wenn man durch die malerischen Straßen von Malasaña pilgert, dass man noch in Europa ist. Aber: Hier kann man auch die Kehrseite der Medaille betrachten: Viele alteingesessene Bewohner fühlen sich verdrängt, haben eine Bewegung „SOS Malasaña“ gegründet – haben sie eine Chance gegen die die Gentrifizierung? Ist Gentrifizierung per se schlecht oder ist das nicht einfach der Lauf der Welt? Leiste ich ihr Vorschub, mit diesem Reiseblog?

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Anreise Madrid per Flugzeug

Ab den meisten Flughäfen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz mit Lufthansa, Austrian, Swiss, Iberia, Air Europa, Vueling, Easy Jet und Ryan Air. 

Ab Frankfurt Rhein Main fliegt Iberia 3x am Tag, Lufthansa bis zu 4 mal, und Air Europa 2 mal.

Du fliegst mit Iberia oder Latam von Madrid weiter nach Südamerika? Und möchtest ein paar Tage in der Stadt bleiben, bevor es zum schönsten aller Kontinente geht? Dann lies doch hier meine Reisetipps für deinen Madrid Stopover 

Flughafen Madrid Barajas in die Innenstadt: Per Taxi, Flughafen Transfer und S-Bahn

Taxis sind doch recht teuer vom Flughafen in Madrid bis in die Innenstadt, der Preis sind festgelegte 45 Euro. Ein Vorab-organisierter Transferservice kostet 30 Euro, diesen Preis zahlt man auch aus der Stadt zum Flughafen. Die Hotels organisieren dir diesen Transfer.

Man kann vom bzw. zum Flughafen auch mit der S-Bahn in die Stadt fahren, der Preis ist um die sechs Euro, und man kommt in nur 20 Minuten bis zur Station Nuevos Ministerios. Dort kann man in die U-Bahn umsteigen oder ein Taxi nehmen, welches für ca. zehn. Euro in die Madrider Altstadt fährt. 

Wer ab dem Flughafen Barajas mit der S-Bahn in die Innenstadt fährt, muss sich eine Tarjeta kaufen (siehe Foto), und darauf dann das eigentliche Ticket laden. Die Karten gibt es am gleichen Automat wie die Tickets, direkt vor dem Eingang zur S-Bahn.

Iberia nutzt in Madrids Flughafen das Terminal 4 (T4), und das Satellitenterminal T4s für die Flüge nach Südamerika. Weniger als 2 Stunden Umsteigezeit halte ich für etwas knapp in Barajas.

Lufthansa bedient in Madrid das (alte) Terminal 1. Beide Terminals werden von der S-Bahn angefahren.

Wer sich vom Flughafen in die Innenstadt bzw. vom Hotel zum Flughafen einen Transfer organisieren möchte, der kann diesen Reiseblog damit unterstützen und den Transfer nach/von Barajas hier direkt buchen

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Roadtrip Spanien: Im königlichen Klosterschloss San Lorenzo del Escorial

Es stimmt: Spanien ist das perfekte Land für einen zünftigen, eindrucksvollen, einfach zu bewältigenden und sehr bemerkenswert Roadtrip. Warum?

Das Land hat alles: Kultur und Geschichte in einem erstaunlichen Umfang und immer tollem Zustand. Klasse Straßen, leere Autobahnen, Hotels und Unterkünfte in allen Preislagen, genug Parkplätze, alles immer top organisiert und ausgeschildert, freundliche Menschen, ach Spanien. Wenn du nur wüsstest, wie Klasse du bist!

Ein Roadtrip ab Madrid, quasi in einer großen Runde um die spanische Hauptstadt herum, ist einfach möglich, und noch einfacher zu organisieren und durchzuführen. Für die Reise, welche hier als Idee und Inspiration aufgezeigt wird, bracht man nur minimale Vorbereitungen treffen:

Mietwagen entweder ab Madrid Stadtzentrum oder ab dem Flughafen, ist beides problemlos möglich.

Die Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial ist eines der wirklich großen und nahezu schon spanischen Pflichtprogrammziele. Das royale Klosterschloss von Habsburgern und Bourbonen aus dem 16. Jahrhundert befindet sich im Städtchen El Escorial, ca. 60 km von Madrid entfernt. Es ist ein sehr beeindruckendes und lohnenswertes UNESCO Weltkulturerbe.

So kommt man von Madrid nach El Escorial: Auto, ÖPNV

Man kann von Madrid nach El Escorial mit dem Wagen hinfahren, ca. eine Stunde Fahrt.

In der Nähe des Eingangs des Palastes gibt es eine Tiefgarage (teuer, 30 Euro für 24 Stunden), man kann auch in den Straßen von El Escorial parken, zwischen 09:00 Uhr und 15 Uhr muss man allerdings ein Parkticket lösen, das ist ebenfalls teuer!

Mit dem ÖPNV kann man ab Madrid per Zug und Bus nach El Escorial kommen, die Busstation in El Escorial ist zehn Minuten vom Palast entfernt. Busse ab Madrid ab der Station Moncloa, in der Nähe des Moncloa Palastes. Die Linien 661 und 664 fahren die Strecke, Preis ist um die 4 Euro für die einfache Fahrt.

Die Züge von Madrid nach El Escorial fahren ab der Station Atocha oder Chamartin, es sind die R8 Cercanias.

Eintrittspreis Real Sitio San Lorenzo de El Escorial

Geöffnet ist das königliche Schloss und Kloster ab zehn Uhr Morgens, bis 20 Uhr. Mittwochs und Donnerstags haben EU Bürger freien Eintritt in den letzten drei Stunden der Öffnungszeit.

Ansonsten beträgt der Eintrittspreis zehn Euro für Erwachsene. Eintrittspreise für Gruppen, Senioren, Studenten etc. sind etwas niedriger veranschlagt.

Ein Audio Guide, welcher mittels einem Tablet zum Lesen, Hören und Anschauen in Rahmen einer sehr schön gestalteten App kommt, kostet 3 Euro.

Ich habe Bilder mit sehr sehr langen Schlangen vor dem Eintrttsportal des Palastes gesehen, man sollte also die Wochenenden meiden. Ich konnte an einem Freitag früh – ohne jegliche Schlangen und wartende Horden von Touristen – den riesigen Palast betreten.

Montags ist geschlossen!

 

Lohnt sich ein Besuch des Palastes in El Escorial?

Und ob! In ca. drei Stunden kann man den mächtigen Klotz von Palast und Kloster erwandern. Kirche, Bibliothek, die privaten Gemächer der Bourbonenkönige oder von Philip II, sowie die Krypta der spanischen Könige sind extrem beeindruckend, und nicht nur etwas für Geschichtsfreaks.

Der Erhaltungszustand und die Aussattung des Palastes sind superb, und man kann individuell und nach eigenem Gusto sich seine Tour durch den riesigen Komplex gestalten.

Außerdem ist das Städtchen El Escorial ausgesprochen adrett und freundlich.

Wer den Trubel des nahen Madrids vermeiden möchte, bleibt einfach da. Es gibt mindestens zwei Hotels in Laufweite zum Palast, und an der Plaza und der Hauptstrasse von El Escorial eine Unmenge an Restaurants und Cafés.

Zudem bietet El Escorial einige kleinere Ferias und Romerias (Prozessionen) auf, da lohnt sich das Kommen um so mehr. Menschen in malerischen Trachten, und die ganze spanische Pracht und der Zauber von Feuerwerk, Churros, Trachten, deshalb reist man!

Noch mehr Spanien Insider Tipps

Wer einen wirklich zünftigen und absolut Weltklasse Spanien Roadtrip machen möchte, der fährt in Madrid los und nicht in dieser Stadt an der Küste mit den vielen Taschendieben.

Kastilien bietet tolle alte Städte um Madrid herum, das lohnt sich sehr. Meer kann jeder. Toledo und Avila gibts nur in Kastilien!

Video: Flug nach Madrid mit Iberia Business Klasse ab Frankfurt

Von dc

DC ist Gründer und Autor auf dc-travel. Hier schreibt er über Südamerika, nerdiges Reisen, Aviation und Ausrüstung für unterwegs. Ob Offenbach oder die Osterinsel, es ist die Exotik, die ihn reizt. Also, lets go, oder besser: Vamos!