Neuseeland Roadtrip: Camping am Aoraki Mount Cook Nationalpark und Wandern auf dem Hooker Valley Track

Zu Roadtrips in Neuseeland und Camping in Neuseeland ist doch eigentlich alles gesagt.

Nur halt noch nicht von allen. Weshalb ich auf diesem Reiseblog auch ziemlich lange damit gewartet habe.

Aber hier und jetzt also mein Bericht zu dem Ort, welcher uns in Neuseeland tatsächlich am besten gefallen hat, und welcher auch in der Tat die durch das sehr gute Destinationsmarketing geschürten Erwartungen unsererseits auch am besten einlösen konnte: Der Aoraki Mount Cook Nationalpark. Teil des neuseeländischen UNESCO Weltnaturerbe der südlichen Alpen. Und perfekter Bestandteil eines jeden Neuseeland Roadtrips.

Wenn man sich so durch die Neuseeland Reiseblogs liest, stösst man allerorten nur auf die reinste Begeisterung, Superlative, Lobreden, die mich teilweise etwas verwundert zurücklassen.

Ich möchte Neuseeland etwas dezidierter sehen, jedoch ohne zu meckern. Dieser Reiseblog hat sich authentischen Reiseberichten verschrieben, das verpflichtet. Und ich muss hier auch nicht neutral berichten, ich bin Reisender und Reiseblogger, kein Journalist.

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Neuseeland: Anreise von Tahiti

Ich glaube, weil die Anreise nach Neuseeland so lange ist, und es von Europa wirklich weit entfernt liegt, ist eine Reise nach Neuseeland somit für viele eine einmalige Lebenserfahrung. Da möchte man einfach nicht zugeben, dass es vielleicht doch nicht so toll und einzigartig ist, wie alle behaupten. Lange und beschwerliche Anreisen ermöglichen offenbar selten einen kritischen und offenen Blick auf das Reiseziel.

Vielleicht konnten wir diesen mentalen Effekt deshalb aushebeln, weil wir im Rahmen unserer Weltumrundung von Tahiti kommend, nur eine vergleichsweise kurze Anreise (5 Stunden Flug)  nach Aukland hatten. Und dies auch ohne Jetlag.

Mit der Überquerung der Datumsgrenze zwar mit dem kürzesten Montag meines Lebens, aber das war kein so schlechter Effekt. Zwei Stunden Montag und dann Neuseeland. Da gibt es schlechtere Reiseerfahrungen.

Das wie ich finde beste Zitat zu einem Roadtrip durch Neuseeland las ich letztens im Globetrotter Deutschland Magazin, dort stand: „In Neuseeland gibt es nichts, was es in Europa nicht auch gibt“. Stimmt, möchte ich anfügen, ausser den Kiwis, also den Vögeln, und diversen Beuteltieren vielleicht.

Neuseeland, und zwar die Nord- und die Südinsel zusammengenommen, ist für mich eine Mischung aus Schottland, den Alpen, etwas Allgäu, etwas Cornwall, und ein paar norwegische Fjorde haben sie auch noch hinein kopiert.

Sogar das Wetter ist wie im Vereinigten Königreich. Dies alles kann man in in Neuseeland einem sehr einfach zu planenden und durchzuführenden Roadtrip entdecken, und braucht an sich wenig vorab organisieren. Denn: Es ist alles da. The Land of plenty!

Die neuseeländische Nordinsel sind grüne Hügel und Kuhweiden. Die Südinsel sind grüne Hügel, ein paar Fjorde, und Schafweiden.

Oder, noch verkürzter gesagt: Die neuseeländische Nordinsel sind grüne Hügel und Kuhweiden. Die Südinsel sind grüne Hügel, ein paar Fjorde, und Schafweiden. Und der Mount Cook noch mitten drin. Drum herum das Meer.

Nach drei Wochen Roadtrip durch Neuseeland fühlte ich den Anblick von Schafgattern ein wenig ermüdend.

Lasst es mich mal so sagen: Es gibt Länder auf diesem Planeten, da kann man mehr als zehn Minuten durch die Landschaft laufen, OHNE auf eine landwirtschaftlichen Betrieb zu stoßen.

Länder mit echter Wildnis. Aber die Menschen, die echte Wildnis suchen, fahren wahrscheinlich eher in die Kalahari, Alaska oder nach Patagonien, um ein paar Beispiele zu nennen, und nicht unbedingt nach Neuseeland.

Weshalb die Neuseelandfahrer ganz aus dem Häuschen sind, wenn zwischen den Schafgattern und Weingütern mal eine echte Aussicht auf unbeackerte Landschaft zu genießen ist. Nur so eine Annahme von mir.

Vom Faktor Sauberkeit und Aufgeräumtheit her, als den Gegensatz zu Wildnis und Naturbelassenheit, ist Neuseeland dann doch auch schon sehr schweizhaft. Die einstige Wildnis ist exzessiver Landwirtschaft, Neuseelands wichtigstem Wirtschaftszweig, gewichen. Wild ist hier nur noch das Meer. Der Rest des Landes sieht aus wie ein großer Vorgarten. Mit Schafen drin. Was wiederum, für einen Roadtrip, deutlich zur Entspannung der Reisenden beiträgt.

Der Hooker Trail am Aoraki Mount Cook

Wie auch immer, die Entscheidung, den voraussichtlich einzigen wettertechnisch schönen Tag unserer Reise mit blauem Himmel am Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands zu verbringen, war eine sehr gute.

Denn der Wetterbericht sollte tatsächlich Recht behalten, wie man an meinen Fotos sieht.

Der Aoraki, wie der Mount Cook jetzt auch offiziell heisst, ist schon sehr alpin, obwohl seine Höhe von 3724m nicht so wirklich nach viel klingt.

Um den Aoraki herum gibt es allerdings noch mehr als 20 weitere Gipfel mit einer Höhe von 3.000m, was an sich schon recht beeindruckend ist.

Im Mount Cook Village, der kleinen Urbanisation in der Nähe, hat man den Ausblick auf eine sehr atemberaubende Eiswand (des Mount Sefton, glaube ich), allerdings nicht auf den namensgebenden Berg. Diesen kann man erst sehen, wenn man durch das Hooker Tal – sowie um einige Ecken darin – gelaufen ist.

Im Mount Cook Village gibt einige sehr nette Unterkünfte, ein nach den europäischen Alpen aussehendes Hotel, einige Hostels, das Edmund Hillary Center, sowie ein paar Cafés, Restaurants, und die üblichen Läden mit Souvenirs, sowie Outdoor Equipment.

Wer also am Mount Cook ankommt und eigentlich zum Surfen nach Neuseeland wollte, der kauft sich hier die warmen Klamotten für das Bergklima.

Mount Cook Village, Campingplätze am Aoraki Mount Cook

Es gibt unmittelbar in der Nähe des Mount Cook Villages auch einen Campingplatz, allerdings hat dieser keine Power Units, man kann sein Fahrzeug also nicht an einen Stromanschluss hängen. Der White Horse Hill Campground ist vom Platz her auch begrenzt, es gilt first come first serve.

Besonders schön fand ich diesen Platz tatsächlich nicht. Romantisch wie ein Supermarktparkplatz, dafür vor Bergkulisse.

Mount Cook Village ist eine klassische touristische one horse town, mit Bussen voller Asiaten, welche in das ziemlich überdimensionierte Alpenhotel geschafft werden.

Eigentlich gibt es hier nichts zu sehen.

Außer den Bergen natürlich. Es gibt ein nettes  Cafe, mit gutem Essen, Kuchen, Tee und Kaffee, das Old Mountaineers Café, mit einer tollen Aussicht von der Terrasse auf die Eiswand des Mount Sefton. Im Village gibt es genug Parkplätze, auch für grössere Campervans, man kann dort alles zu Fuß erlaufen.

Noch besser ist es am folgenden Tag: Kaiserwetter in den Alpen der Südhalbkugel.

In diesen Bergen haben alle großen neuseeländischen Bergsteiger ihre ersten Meriten verdient, allen voran natürlich Sir Edmund Hillary, welcher zusammen mit Tensing Norgay den Everest als erster Mensch bestiegen hat.  Wir möchten jedoch nur den Hooker Valley Track erwandern.

Dieser Weg führt direkt von Mount Cook Village über den White Horse Campground und durch das Hooker Tal an den Fuß des Aoraki.

Es gibt noch den Kea Trail, welcher an der gleichen Stelle im Village beginnt, die Ausschilderung ist für beide Wege ziemlich gut. Ich erspare mir an dieser Stelle auch alle Wortspiele zum Thema „Hooker“. Wer jetzt nicht weiß, warum, bitte das Urban Dictionary befragen.

Auf dem Hooker Valley Track am Mount Cook

Der Hooker Valley Track ist hin und zurück so ca. 15km lang, wer stramm wandert, schafft das in 3,5 Stunden. Verlaufen kann man sich nicht, es gibt nach dem White Horse Campground nur diesen einen Weg, welcher sogfältig präpariert durch das Hooker Tal zum gleichnamigen Gletschersee führt.

Im Prinzip kann man den Hooker Trail  in Turnschuhen laufen, es geht weder steil bergauf noch bergab, felsig ist es ebenfalls nicht, Kletterpassagen gibt es keine. Man wandert einen geschotterten Weg bzw. auf einem Holzsteg. Die Höhe am Fuß des Aoraki ist ebenfalls noch in dem Bereich, in welchem man keine Probleme bekommt.

Wie sagten die bayrischen Reisenden, welche wir trafen: „Das ist betreutes Wandern.“

Landschaftlich ist der Hooker Valley Track große Klasse, denn irgendwann, ich glaube, nach der zweiten Hängebrücke (man überquert drei Hängebrücken), macht das Tal einen Knick und gibt die phänomenale Aussicht auf den höchsten Berg Neuseelands frei.

Bis zum Hooker Lake läuft es sich weiterhin angenehm, dort kann man dann rasten und wieder zurück gehen. Eine Jausenstation gibt es nicht, ab und an ein paar Tische und Bänke. Essen und Getränke muss man also mitbringen.

Unbedingt dran denken: Wenn die Sonne präsent ist, so wie am Tag, an welchem wir wanderten, dann muss man unbedingt einen Sonnenschutz auf dem Kopf sowie Sonnencreme parat haben.

Das ist wie in den Alpen in Europa: Wenn die Sonne mal scheint, ist sie stark, auch wenn die Luft noch frisch ist. Und das kann zu erheblichen Verbrennungen führen.

Reiseinfo Glentanner Camp Site

Meine Empfehlung für den Roadtrip für Camper, welche nicht auf dem White Horse Hill Campground übernachten möchten, ist der Glentanner Park Centre.

Dieser Campingplatz hat sehr hübsche Stellplätze mit Stromanschluss, ein Restaurant, sehr saubere Duschen und Toiletten.

Allerdings, da sich dieser Campingplatz bereits im Nationalpark befindet, gibt es keine sogenannte dump station. Man kann also sein Abwasser bzw. das Toiletten-Abwasser (grey water bzw. black water) dort nicht ablassen. Von Glentanner bis Mount Cook Village sind es ca. 20 km.

Entlang der Straße am Lake Pukaki bieten sich einige tolle Fotostopps, wenn es das Wetter zulässt, sollte man diese Halte einplanen. Direkt bei Glentanner fliegen auch die Helikopter ab, mit welchen man Rundflüge um den Aoraki herum buchen kann.

Fazit: Für alle, welche nicht zum Bergsteigen am Aoraki Mount Cook sind, ist der Hooker Valley Track ein wirklich schöner Pfad. Es empfiehlt sich sehr, den Wetterbericht vorab zu befragen!

Zwei Campingplätze stehen zur Auswahl, der rustikale White Horse, und der gut ausgestattete Glentanner, welcher allerdings 20km von Mount Cook Village entfernt ist. Dort im Village gibt es auch genug Hotels und Hostels, auch für Backpacker. Kein Supermarkt!

Camping in Neuseeland: Reisetipps, Hinweise, Erfahrungen für Teilzeit Camper und Neulinge

Es sind ziemlich viele Leute, glaube ich, die nach Neuseeland fahren, und dort eben nicht Backpacken, sondern mit einem Wohnmobil oder Camperbus das Land erkunden möchten. und auf Campingplätzen übernachten. Und die Zuhause eben keine Camper sind. So wie ich nämlich.

Und für genau diese Zielgruppe möchte ich hier einige Tipps und Info zum Campen in Neuseeland  geben.

Vorweg: Campen in Neuseeland ist ziemlich einfach – die Infrastruktur ist erstklassig, Straßen sind super, Campingplätze, Tankstellen und Supermärkte gibt es reichlich. Camping in Neuseeland ist, seien wir ehrlich, kein Abenteuer, sondern läuft sehr geregelt ab.

So können auch Anfänger oder eben Teilzeitcamper eine wirklich tolle Campingreise verbringen, auch, ohne viel vorplanen zu müssen. Ein Campingtrip in z.B. Botswana oder dem restlichen Afrika verlangt viel mehr Detailplanung: die Strecke muss klar geplant sein, man muss vorher schauen, ob man mit dem Benzin hinkommt, vorab die Campingplätze bzw. Nationalparks buchen – das alles braucht man in Neuseeland nicht.

Das Angebot an Campervans in Neuseeland ist wirklich vielfältig. Vom kleinen Zweipersonencamper bis zum sieben Meter langen Truck auf Mercedes Basis ist alles dabei.

Die großen Anbieter sind, um nur einige zu nennen:

  • Jucy
  • Kea
  • Maui
  • Britz
  • Apollo
  • Mighty und noch ein paar mehr.

Man kann entweder direkt bei den Anbietern buchen, über einen Metaanbieter aus Deutschland oder auch, oder ganz klassisch, im Reisebüro.

Zubehör wie Kindersitze etc. lassen sich dazu buchen. Angeblich soll es in der Hochsaison, also im neuseeländischen Sommer um den Dezember, Januar, knapp werden mit den Camperfahrzeugen. Wer also zu dieser Jahreszeit verreisen möchte, muss etwas länger planen und vorab reservieren.

Mittlerweile gibt es auch Agenturen, die private Camper vermitteln (so wie AirBnB Zimmer).

Camping Neuseeland: Nordinsel oder Südinsel?

Nordinsel versus Südinsel: Wie schrieb ich doch in meinem Beitrag zum Wandern am Mount Cook – die Nordinsel unterscheidet sich von der Südinsel darin, dass es im Norden eher Kuhweiden sind, welche die Landschaft prägen, und auf der Südinsel sind es Schafweiden.

Was mich auch gleich zum Punkt des Erwartungsmanagements kommen lässt: Campen in Neuseeland ist eine sehr zivile und geordnete Aktivität. Einsame Wildnis gibt es dort so gut wie keine. Keine gefährlichen wilden Tiere, man kann nachts ganz unbesorgt das Fahrzeug verlassen!

Man campt in naturbelassener Kulturlandschaft. Und einige Campingplätze haben den Charme von Reihenhaussiedlungen oder verlassenen Parkplätzen.

Auch entlegene Plätze im Grünen ziehen sparsame Camper an – abends war es noch leer, am Morgen ist man von Dutzenden Fahrzeugen umzingelt. Ich habe mich immer gewundert, wieso manche so spät auf dem Campingplatz ankommen.

Per Einwegmiete Nord- und Südinsel verbinden

Wer kann, verbindet Nordinsel und Südinsel Neuseelands am besten in einer Route miteinander. Einwegmieten mit z.B. Abholung in Auckland und Abgabe in Christchurch sind möglich.

In drei Wochen lässt sich das ganz gut kombinieren, denke ich.

Wer weniger Zeit hat, sollte sich für eine Insel entscheiden. Ich möchte da keiner den Vorzug geben, landschaftlich sind sie, was das Fahren auf den gut asphaltierten Straßen Neuseelands angeht, ziemlich ähnlich.

Im Süden hat es die neuseeländischen Alpen, plus Fjordland. Im Norden Vulkane und schwarze Strände. Ist also nicht ganz einfach, sich zu entscheiden! Die Fähre über die Cook Strait zwischen Wellington und Picton nimmt auch Campervans mit.

Wie man seine Route in Neuseeland plant, wieviel kann man am Tag fahren?

Streckenführung bzw. Routenplanung: In diesem Reiseblog geht es um bewusstes Reisen, von mir aus nennt das slow travel. Ich möchte nicht reisen, um irgendwelche Sehenswürdigkeiten auf irgendwelchen bescheuerten Listen abzuhaken oder Empfehlungen anderer abklappern, was man alles gesehen haben muss. Jeder sollte seinen eigenen Plan bereisen und seine eigene Agenda setzen. Glaubt nicht, was andere behaupten, dass man gesehen haben muss.

Meine Erfahrung – nach ziemlich viel Auto- und Camperfahren in Neuseeland ist: Man kann sehr gut damit kalkulieren, 80km die Stunde zurückzulegen. Und demnach kann man dann seine Streckenführung wählen. Das heißt, eine Entfernung von 300 bis 400 km zwischen zwei Tages-Etappenzielen erscheint mir entspannt und empfehlenswert.

Mit 80km Wegstrecke  pro Stunde planen ist meine Empfehlung für entspanntes Reisen in Neuseeland

Ich persönlich möchte nicht jeden Tag mehr als vier Stunden fahren, ich möchte mir Zeit lassen, die Landschaft genießen, die innere und äußere Reise in Einklang bringen. Gilt für Botswana, gilt für Neuseeland. Gilt immer. Überall.

Wer abends um acht noch auf den Campingplatz ankommt, der macht doch etwas falsch.

Mit der 80km Formel kann man sehr gut seine Etappen planen, und am späten Mittag den nächsten Campingplatz gemütlich erreichen. Mit dieser Formel gelingt auch die Planung, wer vorab am Kartentisch seine Route ausbaldowern möchte – das kann man als grobe Orientierung schon machen, muss man aber nicht. Vor Ort gibt es so viele Optionen, dass man auch ohne große Vorabplanung sehr gut in Neuseeland zurecht kommt.

Einwegmiete und Gabelflug: das macht Sinn, also z.B. von Auckland nach Queenstown mit dem Camper fahren, per Inlandsflug nach Auckland zurück oder von Queenstown international abfliegen, nach Singapore zum Beispiel.

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Ausstattung der Campingplätze: Basic bis TopTen

Ausstattung der Campingplätze: Es gibt die naturbelassenen Campingplätze des Department of Conservation DOC, welche zumeist ganz nette Orte im Grünen sind, allerdings ohne jegliche Infrastruktur.

Also keinen Strom, keine Toiletten, kein Wasseranschluss. Und man darf dort auch nur mit seinem Camper anrollen, wenn der Camper ein self contained Zertifikat besitzt.

Dies gilt für die Campingplätze mit der Kategorisierung „basic“. Das DOC hat noch fünf weitere Kategorien seiner Campingplätze, welche hier sehr gut erklärt sind.

Wichtig ist somit, bei der Anmietung darauf zu achten, dass das Fahrzeug self contained ist, also über einen Abwassertank und eine Toilette verfügt. Die sollte optimalerweise mit einem Label an der Windschutzscheibe dokumentiert sein. Ohne dieses Label wird man auf einem Campingplatz, welcher self contained verlangt, ggf. vom lokalen Ranger eine Strafe erhalten oder man wird erst gar nicht auf den Platz gelassen.

Am oberen Ende des Spektrum – was die Ausstattung von Campingplätzen anbelangt – stehen die Top Ten Holiday Parks.

Dies ist eine Kette von Campingplätzen, welche oft eher an eine Bungalowanlage mit Campervan Stellplatz erinnern.

Dort gibt es Toiletten, Duschen, Waschmaschinen und Trockner, Stromanschluss, Küchen, und Abwasserstationen.

Die Holiday Parks und die ebenso ausgestatteten Alternativen wie Family Holiday Parks sind über ganz Neuseeland verteilt, und die meisten sind online reservier- bzw. buchbar.

Manche Campingplatz – Ketten bieten sie so ein Art Loyalty-Programm an, dann gibt es noch mal zehn Prozent Rabatt o.ä. für die Teilnahme. Du zahlst mit deinen Daten…

Blackwater und Greywater: Kleine Camperkunde

Blackwater und Greywater: Diese beiden Begriffe wird jeder Camper in Neuseeland schnell lernen. Denn man muss sich um beides kümmern. Greywater ist das Abwasser aus Dusche und  Spülbecken, welches in den meisten Campervans mittels eines Ablasses in der Mitte des Fahrzeuges, am linken oder rechten Rand des Aufbaus, abgelassen wird. Natürlich nur in die entsprechenden Auffangvorrichtungen in den Campingplätzen, sogenannten dump stations.

Neues Frischwasser kann man auf den meisten Campingplätzen auffüllen, das ist im Preis enthalten.

Nicht alle Campingplätze, siehe das Thema Ausstattung, haben automatisch eine dump station. Insbesondere in Nationalparks und Naturschutzgebieten gibt es keine Abwasserentsorgung.

Das gilt ebenso für das blackwater, das sind die Fäkalien aus der Campervan Toilette. Ich weiß, es gibt Camper, die die Toilette in ihrem Fahrzeug nie benutzen, sondern nur die Toiletten der Campingplätze. Aber wofür ist das Ding da?

Wie auch immer, das kann ja jeder selbst entscheiden. Das black water wird meistens in einer Art Kassette aufgefangen, die man mittels eines Trichters an den dump stations zielsicher entleeren kann.

Mit Hilfe der auf allen Campingplätzen kaufbaren blauen WC Lösung, werden die Fäkalien zersetzt und verflüssigt. Die Kassette kann, je nach Nutzung, schon recht voll werden, man muss also regelmässig entsorgen. 

Die Auswahl eines Campingplatzes hängt also nicht nur von Lage, Panorama, strandnähe ab, sonder auch von der Camper – Infrastruktur wie den dump stations.

Oder eben dem Stromanschluss. Für einen gewissen Zeitraum kann der Campervan über seine Hausbatterie Strom beziehen, aber diese ist irgendwann leer. Dann muss man das Fahrzeug an einer sogenannten powered site abstellen und dort an den Stromanschluss anschliessen. 

Was kosten Campingplätze in Neuseeland?

Kosten der Campingplätze: zwischen Null Neuseeland Dollar auf einem DOC Basic Platz und ca. 15 – 20 Dollar pro Person auf einem Top Ten Holiday Park ist alles drin. Abstellplätze mit Stromanschluss sind teurer als ohne. 

Supermärkte: Die beiden großen Supermarktketten Neuseelands heißen Fresh Choice und Countdown. Beide haben Webseiten mit Karten, wo man sehen kann, wo der nächste Supermarkt ist, aber es gibt wirklich genug. Ich fand Fresh Choice immer einen kleinen Tick besser bei Obst und Gemüse, aber das ist wirklich Geschmacksache, die geben sich beide nicht viel. Das Sortiment an Orten, an denen es z.B. Holidayparks gibt, ist auf Camperbedürfnisse abgestimmt, es gibt Kochutensilien, Reinigungsmittel, Werkzeuge, Bier in Dosen, also alles wichtige. Man muss nichts von Deutschland mitbringen. Sogar Vollkornbrot gibt es für die teutonischen Besucher. 

Tankstellen: Ebenso reichhaltig vorhanden wie Supermärkte, mit immer genug Platz auch für den grössten Campervan. 

Free Camping: Gibt es eigentlich nur noch auf ausgewiesenen Plätzen, Fahrzeuge müssen self contained Plakette haben

CamperMate App: Sozusagen die digitale Bibel für den Campingtrip bei den Kiwis. Eine wirklich hilfreiche App, die per Landkarte die nächsten Campingplätze in der Umgebung anzeigt, deren Infrastruktur kennt, und für viele gleich die Online Reservierung mit anbietet. Wirklich super praktisch!

Neuseeland domestic
Domestic fliegen in Neuseeland

Links und Reisetipps Neuseeland Roadtrip im Aoraki Mount Cook NP:

Anreise mit dem Camper zum Aoraki Mount Cook Nationalpark:

Ab Queenstown sind es 264 km auf sehr gut ausgebauter und ausgeschilderter Asphaltstraße, Fahrtdauer um die drei Stunden. Supermärkte in Twizel und Omarama.

Ab Christchurch sind es um 330km, Fahrtdauer ca. vier Stunden.

Glentanner Park Centre und Campingplatz

DOC White Horse Hill Campground im Hooker Valley

 

Von dc

DC ist Gründer und Autor auf dc-travel. Hier schreibt er über Südamerika, nerdiges Reisen, Aviation und Ausrüstung für unterwegs. Ob Offenbach oder die Osterinsel, es ist die Exotik, die ihn reizt. Also, lets go, oder besser: Vamos!