Tromsö Norwegen per Hundeschlitten: Rasant und mit Geheul durch den Schnee!

 

In diesem Reiseblog Artikel liest du praktische Tipps zum Thema Hundeschlitten-Fahren, plus dem direkten Link zur Buchung.

Als Traveller sammelt man ja irgendwie immer, neben den Erinnerungen an Reisen, auch Fahrten in ungewöhnlichen Fahrzeugen. Seien es Tuktuks, Dalla Dallas, Velos am Titicacasee, Taxis, Fähren, Boote, Rikschas, Buschflieger – man muss nicht alles ausprobiert haben, aber es ist schön, es zu versuchen.

Der Hundeschlitten als Fahrzeug scheint untrennbar mit dem Winter, und dem Norden unseres Planeten – bzw. in Europa mit Skandinavien – assoziiert.

Also zum Beispiel mit einer Gegend wie Tromsö in Norwegen.

Knapp unterhalb des Nordkaps in malerischer Fjordlandschaft gelegen, auf der Breite von Island und Alaska, ist der Hundeschlitten hier nicht exotisch. Eher sportlich.

Hundeschlittenfahren in Tromsö, Norwegen

Tromsö: Tour per Hundeschlitten – wo buchen, Kosten

Wie läuft das also ab, in Tromsö, mit der Norwegen Hundeschlitten Tour? Man bucht diese, sehr einfach, im örtlichen Tourist Office oder direkt hier online und vorab (Affiliate Link – damit unterstützt du diesen Reiseblog, denn ich erhalte eine Provision für diese Buchung. Die Buchung ist dadurch nicht teurer für dich!)

Eine weitere Option findest du hier um,  eine Fahrt per Hundeschlitten zu buchen, in der Region Tromsö

Und wer vielleicht bei Nach/Dunkelheit durch die Winterlandschaft sausen möchte, mit der zusätzlichen Chance (man braucht viel Glück) auf Polarlichter, bucht hier den Abendtrip per Hundeteam

Oder alternativ, wen es eher nach Schweden oder ins finnische Lappland zum Hundeschlittenfahren zieht – ich verlinke am Ende des Artikels auf einen Anbieter –  der kann auch vor der Reise per Internet buchen.

Das Tourist Office findet ihr in Tromsö direkt am Hafen, dort wo die Schiffe der Hurtigruten anlegen. Ist also gar nicht zu verfehlen. Ein schönes grosses Holzhaus im örtlichen Stil. Nur die Rentiere davor fehlen.

Man kann im norwegischen Winter zwei unterschiedliche Touren buchen:

Morgens ab zehn, wenn es gerade hell wird. Und abends im Dunkeln, mit Glück, inklusive Nordlicht. Im Tourist Office kann man auch, per Kreditkarte, gleich bezahlen.

  • Die Kosten liegen bei den meisten lokalen Anbietern so um die 150-190 Euro pro Person.

Darin enthalten ist meistens, je nach Veranstalter, die Abholung am Hotel, der Transport zum Veranstalter, die Einkleidung mit einem tollen Winteroverall der für die Fahrt zum Nordpol sicherlich ausreicht (sowie mit Handschuhen und Schuhen), die Fahrt mit dem Hundeschlitten, sowie in unserem Fall einem netten Abschluss im Winterzelt mit Lagerfeuer, Tee und Kaffee, und sehr leckerem Schokokuchen.

Dazu kommen die üblichen Travellerkollegen, und das tolle daran: Viele Asiaten besuchen Tromsö wegen des u.a. Nordlichts, und sind zum ersten Mal in ihrem Leben im Schnee. Da gibts einiges zu erzählen! Wir trafen nette Menschen aus Singapur. Die kamen tatsächlich nach Tromsö wegen des Polarlichts und der Winterlandschaft.

Wie geht das Fahren mit dem Hundeschlitten? Wie anstrengend ist es?

Die Einweisung für die Kurzzeit-Musher (ein Musher ist der Fahrer/die Fahrerin des Schlittens) ist kurz. Im Prinzip gibt es nur wenige Regeln zu beachten:

  • Immer am Schlitten festhalten.
  • Der Musher steht hinten auf den Kufen des Schlittens und bremst und arbeitet, der Passagier sitzt und pausiert.
  • Die Hunde kennen nur zwei Fahrmodi: Loslaufen wie Verrückt. Stehen.
  • Der Musher muss lenken, sich in die Kurven legen, anschieben, und am wichtigsten: Die Hunde bremsen.

Deshalb gilt: Immer die Bremse, es ist eine Art Feststellbremse, benutzen. Und am Hang bergauf den Hunden helfen, indem man selber schiebt. Sobald es bergauf geht, und man nicht schiebt, schaut sich der erste Schlittenhund vorwurfsvoll um: Anschieben!

Das wars auch schon mit dem Anlernen! Ist natürlich einfacher gesagt als getan, und es muss einen Grund geben, warum man als Touristenmusher NICHT das Iditarot-Rennen gewinnen wird.

Fünf Hunde pro Schlitten reichen, um rasant durch den Schnee und die wunderbare Landschaft Norwegens zu sausen.

Mit Geheul und viel Bellen geht es los, die freundlichen Alaska Huskies haben Spass, und fahren auch gerne mal über schöne Eishuppel, um zu schauen, ob der Tourist hinter ihnen auch gut auf den Schlittenkufen steht.

Etwas sportlich sollte man für die Hundeschlittenfahrt schon sein. Der Schlitten verlangt eine gewisse Körperbeherrschung, und die Bremse treten, während man sich auf dem Schlitten in voller Fahrt im Gleichgewicht hält, ist anspruchsvoll, aber erlernbar.

Für die Fahrt mit dem Hundeschlitten sollte man also schon eine gewisse Körperbeherrschung bzw. Sportlichkeit mitbringen, und da die Fahrt ggf. auch zeitlich etwas währt, auch Ausdauer. Das Festhalten am Schlitten sowie das ständige Bremsen bei voller Fahrt verlangt beides!

Werbung: Hier kannst du den Hundeschlitten-Tagesausflug direkt buchen (Affiliate-Link)

Intensiv: Hundeschlitten Fahren – Was ein Teilzeit-Musher beachten sollte

Passieren kann eigentlich nicht viel beim Hundeschlittenfahren, ausser man geht etwas zu sportlich in die Kurve, vergisst beim rasanten Sausen die Bremse, und der Rest ist dann Zentrifugalkraft.

Dann purzeln Passagier und Teilzeit-Musher in hohem Bogen in den Winter des Nordens, und die Hundchen schauen etwas mitleidig nach den Amateuren im Pulverschnee. Das verletzt höchstens die Würde! Passiert aber, ist nicht schlimm, abklopfen, und weiter gehts…

Die Hunde wissen ja, dass kein erfahrener Musher  hinter ihnen steht – sie nehmen Rücksicht, haben aber auch Humor und wollen wissen, was geht. Und das macht schon sehr viel Spass!

Die Hunde sind, auf den Fotos und in unserem Fall, Alaska Huskies. Sehr freundlich, sehr empfänglich für Streicheleinheiten, sehr sportlich, sehr würdevoll, sehr sympathisch.

Man möchte eigentlich gleich fünf von den netten Kaniden mitnehmen, die passen sicherlich ins Handgepäck!

Es ist auch möglich, längere Touren per Hundeschlitten, über mehrere Tage, zu unternehmen. Dann fährt man bis zu 70/80 Kilometer am Tag, und bis zu einer ganzen Woche durch die wunderbare norwegische Landschaft.

Oder man möchte das Fahren per Hundeschlitten richtig lernen und vertiefen, und bucht zum Beispiel bei einem Veranstalter einen Musher Kurs in Schweden. Da lernt man dann profund mit Hunden, Schlitten, Ausrüstung und Schnee umzugehen. So ein Kurs geht über mehrere Tage, da kann man in aller Ruhe lernen und Spass mit den Hunden haben. Ist nicht teuer und ein tolles Geschenk. Gibt es so oder in ähnlicher Form für Schweden und Finnland, auch von anderen Anbietern.

In unseren Fall im norwegischen Tromsö war die Tour ca. 14 Kilometer, und das ist dann schon Sport. Jedenfalls für die Hunde, und den Schlittenlenker. Der Passagier hat eigentlich nichts zu tun, ausser zu fotografieren oder zu filmen. Tatsächlich ist es schon herausfordernd, auf dem Schlitten hinten zu stehen und zu bremsen und sich festzuhalten. Die Hunde geben immer Vollgas, und das macht es als Gesamterlebnis schon sportlich.

Schokokuchen und Tee zum Abschluss, und Traveller Gespräche mit den anderen Reisenden runden das Erlebnis ab.

Reisetipps Tromsö per Hundeschlitten und Hundeschlittenfahren in Skandinavien: Unterkunft, Anreise

Buchen vor Ort in Tromsö: Im Tourist Office. Das Tourist Office im Tromsö findet ihr über diesen Link. Wir hatten unsere Tour in Tromsö bei Arctic Adventure Tours gebucht.

Bekleidung: Ein Schneeanzug und dicke Stiefel und Handschuhe werden meistens vom Veranstalter vor Ort gestellt. Ansonsten sind hier meine Bekleidungs Tipps für Norwegen im Winter. Für den skandinavischen Winter sollte man schon entsprechend gut ausgerüstet sein.

Kosten Hundeschlitten Tour: In Tromsö ca. 150-190 Euro pro Person für den halbtägigen Ausflug. Preisbeispiel Internetbuchung: Der Musher Kurs bei Jochen Schweizer im finnischen Lappland kostet 699,90 Euro für fünf Tage, ohne Anreise, pro Person.

Unterkunft in Tromsö:

Hotels unmittelbar im Zentrum gibt es sowohl im eher oberen Preissegment wie z.B. das Scandic Hotel, oder Raddison Blu, aber auch eines der etwas preiswerteren Hostels in der Stadt ist eine gute Option. Alle Hotels sind buchbar über die bekannten Hotelplattformen. Rechtzeitig reservieren ist hier mein Tipp, über den Winter sind die Hotels doch recht schnell ausgebucht.

Anreise per Flugzeug nach Tromsö

Hinkommen bzw. Anreise nach Tromsö: Von Flughäfen in Deutschland, Schweiz, Österreich:  Siehe diesen umfassenden und aktualisierten Artikel von mir über die Flugoptionen. Im Winter 2024/2025 kann man direkt ab Frankfurt, München, Wien, Zürich und neu – ab Berlin – direkt ggf. mit Umstieg nach Tromsö fliegen. Checke noch mal die Flugpläne ab Dezember, denn erst ab diesem Monat veröffentlichen die meisten Fluggesellschaften ihre saisonalen Winterziele bzw. nehmen den Flugbetrieb auf.

Tromsö Flughafen in die Innenstadt: Mit dem Taxi (ca. 180 -200 Kronen, also ca. 20 Euro) oder

mit dem Flughafenbus Flybussen Airport Express, für die einfache Fahrt kostet das 100 norwegische Kronen, also ca. 10 Euro. Abfahrt am Scandic Hotel.

Die normalen Stadtbusse 40 und 42 fahren auch zum Flughafen, sie brauchen länger, kosten dafür weniger (ca. 50 Kronen, also ca. 5 Euro pro Person)

Verpflegung: Es gibt im Stadtzentrum von Tromsö einen kleinen Supermarkt, in der Nähe des Raddison Blue Hotels. Und diverse Restaurants. Der Supermarkt ist bezahlbar, die Restaurants sind eher teuer. Für zwei Pizzen kann man schon mal mit um die 50 Euro rechnen. Mit Alkohol dazu wird es noch teurer.

Mehr Reisetipps für Tromsö im Winter in diesem Reiseblog

Fazit und Zusammenfassung:

Das Fahren mit dem Hundeschlitten in Skandinavien ist ein unvergessliches Erlebnis, das jedoch einige Vorbereitung und Vorsicht erfordert. Hier sind die wichtigsten Punkte, die man beachten sollte:

1. Kleidung und Ausrüstung:
– **Schichtenprinzip:** Da es extrem kalt sein kann, ist es wichtig, sich warm und in mehreren Schichten zu kleiden. Thermounterwäsche, eine isolierte Jacke, warme Handschuhe, Mütze und ein Schal sind unerlässlich.
– **Gute Stiefel:** Wasserdichte und warme Stiefel sind entscheidend, da man viel Zeit im Schnee verbringt.
– **Sonnen- und Augenschutz:** Auch im Winter kann die Sonne stark reflektiert werden, daher sind eine Sonnenbrille und Sonnenschutz für das Gesicht wichtig.

2. Sicherheit und Umgang mit den Hunden:
– **Hunde respektieren:** Die Hunde sind darauf trainiert, Schlitten zu ziehen, und man sollte sie mit Respekt behandeln. Es ist wichtig, den Anweisungen des Guides zu folgen und den Hunden Pausen zu gönnen.
– **Richtige Position:** Der Fahrer steht hinten auf dem Schlitten und hält sich gut fest, während der Passagier im Schlitten sitzt. Man muss stets aufmerksam sein und das Gleichgewicht halten.
– **Bremse verwenden:** Die Bremse ist ein zentrales Element beim Hundeschlittenfahren. Sie wird eingesetzt, um die Geschwindigkeit zu regulieren und den Schlitten anzuhalten. Es ist wichtig, sie vorsichtig und rechtzeitig zu nutzen.

3. Natur und Umgebung:
– **Wetterbedingungen:** Das Wetter kann sich schnell ändern, daher sollte man die lokalen Wettervorhersagen beachten und auf eventuelle Warnungen reagieren.
– **Respekt vor der Natur:** Beim Fahren in der Wildnis sollte man die Natur respektieren, keinen Müll hinterlassen und sich an markierte Wege halten.

4. Körperliche Anforderungen:
– **Fitness und Ausdauer:** Hundeschlittenfahren erfordert körperliche Fitness, da man aktiv mitarbeiten muss, besonders in schwierigem Gelände. Manchmal muss man auch absteigen und den Schlitten schieben.

5. Vorerfahrung und Training:
– **Einweisung:** Bevor man startet, wird in der Regel eine Einweisung gegeben, wie man den Schlitten steuert und auf verschiedene Situationen reagiert. Anfänger sollten sich an einen erfahrenen Guide halten.
– **Kommunikation:** Während der Fahrt ist es wichtig, mit dem Guide und den anderen Teilnehmern in Kontakt zu bleiben, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft.

Indem man diese Punkte berücksichtigt, kann man ein sicheres und unvergessliches Hundeschlittenabenteuer in Skandinavien erleben.

Von dc

DC ist Gründer und Autor auf dc-travel. Hier schreibt er über Südamerika, nerdiges Reisen, Aviation und Ausrüstung für unterwegs. Ob Offenbach oder die Osterinsel, es ist die Exotik, die ihn reizt. Also, lets go, oder besser: Vamos!