Norwegen und Skandinavien im Winter: Die perfekte Bekleidung für den Norden
Winter is coming, Leute! Also, mich treibt in diesem Reiseblog das Thema Winterbekleidung, Ausrüstung und optimale Kleidung für Aktivitäten, Outdoor und Reisen nach wie vor sehr um.
Zwar kann man überall nachlesen, das mehrlagige Schichten der state-of-the-art Ansatz für Winter und Wandern und mit Bewegung verbundene Aktivitäten sind, aber das ist ja auch relativ abstrakt.
Update für den Winter 2024/2025: Ich habe die Links in diesem Beitrag aktualisiert und geschaut, ob die von mir empfohlene Kleidung noch kaufbar ist. Das sollte jetzt passen!
Winterbekleidung: Alle Schichten erklärt
Deshalb habe ich den letzten Trip von mir nach Norwegen, in das winterliche und sehr dunkle aber auch sehr lohnenswerte Tromsö zum Anlass genommen, meinen Kleiderschrank mal auf den Wohnzimmerboden zu transportieren, um endlich mal konkret ein paar Bekleidungstipps für den Winter, für Herren Jacken und winterliche Reisen zu dokumentieren, sowie ganz explizit zu erklären, wie dieses Schichtenmodell oder Zwiebelprinzip in der Praxis anzuwenden ist.
Es beginnt mit einer richtig warmen Winterjacke also der äußersten Schicht. Hier beispielhaft meine eigene Jacke – was für die Stadt und für draussen, wenn es richtig kalt ist, aber nicht unbedingt geeignet für sportliche Aktivitäten, ein Parka von Didriksons. Dieser Parka ist ein Traum, wirklich fabelhaft und unbedingt zu empfehlen. Auch preislich in einem sehr guten Verhältnis zu seiner Qualität.
Diese Herren Winterjacke aus schwedischer Produktion ist nichts anderes als perfekt: Hält warm, ist mehr als robust, sieht lässig aus, funktioniert, ist wasserdicht, hat genügend Taschen, und ist sehr gut kombinierbar mit den unteren Bekleidungdsschichten.
Weitere Optionen an guten Winterjacken: Zu einer sehr guten Auswahl an Winterjacken geht es aber hier.
Eine recht ähnliche Winterjacke wie die hier erwähnte von Lundhags ist übrigens der Isthmus Parka von Patagonia, auch in diesem Winter ist dieses gute, preislich auch attraktive Stück in fünf Farbvarianten erhältlich. Und nicht zu vergessen, eine Patagonia-Jacke kauft man im Prinzip genau einmal im Leben, die sollte schon sehr lange halten und tragbar sein.
Wer auf der Suche nach explizit norwegischen Outdoor Marken ist, diese Brands und Hersteller liefern wie ihre schwedischen Kollegen Spitzenware:
- Bergans
- Dale of Norway
- Devold
- Norrona
- Skogstad
- Ulvang
Schwedische Alternativen bzw. outdoor brands sind, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, hier auch genannt:
- Didriksons
- Haglöfs
- Lundhags
- Smartwool
- Stoic
- Fjällraven
- Woolpower
- Peak Perfromance
Ich persönlich mag diese skandinavischen Marken sehr, schwöre aber auch, und das sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt, auch auf nordamerikanische bzw. US-amerikanische Brands wie Patagonia, The North Face, oder die kanadischen Outdoor-Experten von Arcteryx.
Bei Taschen und Rucksäcken übrigens sind Tom Bihn und Gregory, beide aus den USA, die Maßstäbe für Qualität, Langlebigkeit, nachhaltige Produktion, Reparatur, Recycling, und Innovation und Praktikabilität ihrer Produkte.
- Du suchst doch eher die beste Outdoor-Sommerbekleidung für Tropen, Regenwald Camping und Meeresküste? Dann hier entlang zur besten Tropenkleidung.
Die äußere Schicht: Winterjacke von Didriksons
Die Didriksons Winterjacke ist perfekt kombinierbar mit anderen Kleidungsstücken, siehe das folgende Foto. Zum Beispiel mit einem ganz klassischen Fleece (im Bild unten, von Sherpa). An sehr kalten Wintertagen ist das Ensemble schwedischen Winter – Knowhows sehr gut zu ergänzen mit einer Schicht Merinowolle von glücklichen neuseeländischen Schafen in Form eines Long Sleeves von Icebreaker.
Da friert nichts und niemand, das passt, wackelt nicht und hat wärmende Luft zwischen allen Schichten.
Alternative leichte Winterjacke für die äußere Schicht: Arcteryx Atom oder Patagonia Nano Puff
Als alternative leichte Winterjacke, als äußerste Schicht (der englische Fachbegriff ist „shell“), habe ich mich für High Tech aus Kanada entschieden, mit künstlicher Füllung, und nicht ganz so lang wie ein Parka, die Arcteryx Atom Hoody. (Kostet diesen Winter um die 260 Euro).
Oder wie oben erwähnt die Winterjacke von Didriksons, welche zweifelsohne noch mal eine Spur mächtiger ist als das technische aber sehr leichte Teil aus Kanada. Die Atom Hoody von den kanadischen Outdoor-Nerds ist auch im Winter 2024 noch zu haben, mittlerweile in zehn Farben und bis zur Größe 3XL, aber auch in XS.
Die Winterjacke von Arcteryx ist ultraleicht, kann man für das Handgepäck im Flieger auch mal zusammen knüllen, hält extrem warm, ist sehr gut geschnitten, hat eine sehr passende und funktionale Kapuze, und ist zudem, von mir in Norwegen bei sehr sehr widrigen Wetterbedingungen während des Whale watching im stürmischen Fjord getestet, auch ziemlich wasserabweisend, windfest sowieso.
Das Teil hat mich wirklich sehr positiv überrascht. Zudem trocknet diese Winterjacke sehr schnell, und man sie problemlos in der Waschmaschine (ohne Weichspüler!) waschen. Ein weiterer Pluspunkt: Es werden keine Vogeldaunen als Füllung benutzt, was ich sehr begrüße und auch hiermit herzlich empfehle.
Vom kanadischen Spezialisten Arcteryx sind dann noch Mütze bzw. Beanie und Halstuch bzw. Neck Gaitor, ebenfalls in bekannter und bester Qualität, aus Merino, leicht, robust, konzipiert für den Winter in Kanada. So kann man auch in Norwegen (oder dem restlichen Skandinavien) mit der richtigen Ausrüstung den Winter geniessen…
Eine wirklich sehr gute Alternative zur eingangs erwähnten leichten Winterjacke aus Kanada bietet die Konkurrenz aus Kalifornien: die Nano Puff von Patagonia.
Sehr leicht, sehr robust, verstaubar, hält warm, ist pflegeleicht, aus einem Kunststoff-Füllmaterial (55% recyceltes Polyester laut Hersteller) und nicht aus Vogelfedern. Gibt es in bis zu zehn Farben, auch in einer Variante mit Kapuze. Für Männer und Frauen. Um die 215 Euro in diesem Winter.
Die Nano Puff ist extrem klein verstaubar, sie ist aber nicht wasserdicht. Wer eine wasserfeste Alternative sucht, welche zudem isolierend und winddicht ist: Ich habe mir die Quest-Jacke von TNF für Kanada im Herbst ausgesucht.
Nachdem das Thema Winterjacke, also die äußerste Bekleidungsschicht, nun geklärt ist, kommen wir zu weiteren winterlichen Bekleidungsoptionen.
Und wie immer gilt im dc-travel Reiseblog: Skifahren und Wintersport findet hier eher nicht statt. Draußen sein in allen anderen Formen und Tätigkeiten natürlich schon – deshalb ist mein hier geschilderter Ansatz für das Skifahren nur bedingt tauglich.
Winterbekleidung in drei Schichten. Zwiebelprinzip mit Beispielen: Die Unterwäsche bzw. base layer.
Folgend ist eine state-of-the-art winterliche drei Schichten Bekleidung für Outdoor, Wandern, Hundeschlitten fahren und Whale Watching.
Für Frauen und Männer, natürlich. Weiter geht es mit der innersten Schicht, welche meistens eher unsexy, dafür aber praktisch sein sollte. Der englischsprachige Fachbegriff für diese unterste Schicht: Base Layer.
Das blaue Longsleeve im Foto links, ist ein Icebreaker 260 Merino Longsleeve. Sehr angenehm zu tragen, und hält wunderbar warm. Ich habe diesen base layer in den Bergen in Bolivien auch als mittlere Schicht getragen, hat super funktioniert.
Icebreaker ist ein Unternehmen aus Neuseeland, wer dort unterwegs ist fährt an ihren Weiden für ihre Schafe sehr oft vorbei.
Ich verlinke hier der Einfachheit halber auf die Icebreaker Merino Unterwäsche bei den Bergfreunden, das ist die Einstiegsseite zum Thema, die untere Schicht gibt es für Frauen und Männer.
Und für die Beine bei kalten Wintertagen: Da empfehle ich klassische Long Johns, ebenso aus Merinowolle, von Patagonia. Kann man auch beim Joggen tragen, wenn es etwas frischer ist.
Mittlere Schicht für den Winter: Fleece, Pulli, oder Hoodie
Über das Merino Longsleeve (die Unterwäsche ist die erste von drei Schichten) von Icebreaker ziehe ich, wenn es wirklich kalt ist, ein 100er Fleece, in diesem Fall von der Marke Sherpa. Das Fleece im Bild ist das Namchi Zip Tee – sieht sehr gut aus, ist toll verarbeitet, und die Produkte von Sherpa werden tatsächlich in Nepal hergestellt, und ein Teil des Ertrages kommt den Kindern von Sherpa Bergführern zu Gute.
Wenn das kein Grund ist…Mein erstes Teil von Sherpa habe ich übrigens gekauft, als es die Marke in Deutschland noch gar nicht gab, und zwar in einem sehr coolen Outdoor Laden in Ushuaia, Argentinien.
Ansonsten ergänzen sich das Longsleeve und eine weiche und warme Jacke mit Reißverschluss, in diesem Fall wiederum von Patagonia, sehr gut. Man spricht hier vom „mid layer“, also der mittleren Kleidungsschicht.
Die Jacke heißt Better Sweater Jacket – weich und warm, sehr angenehm zu tragen, bei Patagonia schon recht lange im Programm. Das ist die zweite und mittlere Schicht, auch zusammen mit dem leichten 100er Fleece.
Das gute Stück aus Kalifornien ist auch im Winter 2024/25 noch erhältlich, bei den Bergfreunden in mehreren Farben. (Alternativ ist auch ein Hoodie keine schlechte Wahl, siehe auf dem Foto das tolle Stück von The North Face.)
Ja, Patagonia mag etwas teurer sein als viele andere Outdoor oder Lifestyle Marken, aber die meisten Kleidungsstücke der Kalifornier kauft man nur einmal, denn sie halten bei guter Pflege wirklich sehr lange.
Meine Better Sweater Jacke (siehe Foto unten) ist sicher um die zehn Jahre alt, sieht aber immer noch ganz gut aus – Patagonia meint es ziemlich ernst mit dem nachhaltigen Produzieren ihrer Kleidung, und als Konsument sollte man sich da anschliessen, oder?
Äußere Schicht – Die Trekkinghose
Die Outdoor Hose, perfekt zum Wandern, oder zum Fahren mit dem Hundeschlitten, oder zum Kraxeln in den Bergen, oder zum einfach Draußen sein, ist eine Trekkinghose von Haglöfs.
Ich glaube, die sind unzerstörbar – und darüber hinaus stelle ich fest, ein mal und für alle Zeiten: eine praktischere, robustere, mit mehr sinnvollen Details konzipierte Outdoor Hose als die von mir seit langem im Einsatz befindliche Rugged Mountain Pant muss erst noch erfunden werden.
Bei Hitze und Kälte verrichtet sie Ihren Dienst, bietet unzählige Taschen und Ösen, lässt sich an den Beinenden verstellen, und ist auch noch sehr atmungsaktiv, schnelltrockend, und ziemlich wasserabweisend. (Wasserdicht ist sie nicht). Ein perfektes Teil!
Schuhe, Socken: Eher Merino, eher aus Schweden. Oder Bayern.
Schuhe: Wenn es kalt ist, und die Wege verreist, aber der Schnee noch nicht kniehoch liegt, sind knöchelhohe, sehr robuste Schuhe mit einer harten, griffigen Sohle nicht zu schlagen. Für den Winter benötigt man tatsächlich Schuhe, welche die Kälte abhalten.
Für den Sommer sollte man dann Wanderschuhe haben, welche leicht und komfortabel sind. Mittlerweile bieten auch die deutschen Klassiker Meindl und Hanwag da sehr schöne Optionen an.
Ein ambitioniertes Programm mit auch optisch sehr schicken und sehr leichten, dabei robusten Wanderschuhen für deutsche Mittelgebirge hat The North Face zu bieten, für Frauen und Männer.
Socken: Ich schwöre auf die Wandersocken von Meindl oder die ultrakuscheligen Winterwundersocken von Smartwool. Ebenso neu bei mir im Einsatz: Wander-Strümpfe von Stoic. Aus Schweden, sind Klasse. Zur Sockenabteilung bitte hier entlang.
Nachhaltigkeit: Was hat das alles mit der Umwelt zu tun?
Oben erwähnte ich bereits, dass für mich bei der Kaufentscheidung auch wichtig ist, welchen Nachhaltigkeitsansatz das Unternehmen bzw. der Brand verfolgt. Gerade die Kleidungsindustrie hat tatsächlich nicht gerade den besten Ruf, was umweltfreundliches Produzieren angeht. Es ist sehr löblich, dass einige Unternehmen, gerade in der Outdoorbranche, das ändern möchten.
Folgende Fragen sollten Unternehmen gerade in der Mode- und Outdoorindustrie gut beantworten können, und wir Konsumenten sollten sie auch stellen: Werden die Produkte so produziert, dass sie möglichst lange halten? Wird die Kleidung für Reparaturen angenommen, wird sie ggf. zurück genommen und recycelt?
Wird beim Produktionsprozess darauf geachtet, die Umwelt zu schonen, Abfälle zu vermeiden? Werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Produktionsprozess und in den Fabriken in Asien oder wo auch immer gut bezahlt und gut behandelt? Lässt sich die Lieferkette komplett verfolgen, und werden auch die Zulieferer fair behandelt?
Denn natürlich haben wir als Verbraucher auch eine Verantwortung: Konsum an sich ist kein moralischer Mehrwert. Mit dem Kauf von Mode fälle ich eine Entscheidung mit weitreichende Konsequenzen: Kaufe ich das Billiglabel und werfe die Sachen nach einem Jahr weg, oder kaufe ich mir etwas teures mit dem Ziel, dieses Kleidungsstück sehr lange zu benutzen?
Ist es mir egal, wie die Fabrikarbeiter in Vietnam oder Bangladesch behandelt werden, oder ist mir das nicht egal? Und letztlich muss man bereit sein, eher etwas mehr Geld auszugeben, um diese Maßstäbe zu erfüllen.
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