Bolivien: Top 10 Highlights und praktische Empfehlungen für eine individuelle Reise

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Alle Reisetipps hier sind von mir auf meiner letzten umfangreichen Bolivienreise ausprobiert und recherchiert worden Ich ergänze diese ganz persönlichen Bolivien-Highlights mit meinen selbsterprobten Südamerika-Reiseblogger Tipps.

Das Land ist einfach zu bereisen, weil ziemlich gut organisiert, die Menschen sind freundlich zurückhaltend, und Bolivien ist momentan touristisch noch deutlich weniger frequentiert als z.B. Peru oder Kolumbien – von daher: klare Empfehlung!

Aufgrund der guten touristischen Infrastruktur muss man für eine Bolvienreise nicht monatelang im Voraus planen, das geht auch recht spontan.

Mit dem Salar de Uyuni hat Bolivien eines der wirklich spektakulären Naturphänomene und Landschaften des Planeten zu bieten, die grösste Salzpfanne der Welt ist eines der grossen Natur-Highlights Südamerikas.

  • Der Tourismus wird zu einem immer wichtigeren Faktor, 2021 besuchten ca. 1,2 Mio. Besucher Bolivien.
La Pat von der Seilbahn aus
Panorama La Paz

Zu den absoluten Highlights einer Reise nach Bolivien gehören die folgenden Top-Sehenswürdigkeiten

Lies hier im vielleicht besten Südamerika-Reiseblog was die schönsten Highlights und Sehenswürdigkeiten einer Rundreise oder eines selbst organisierten und gebuchten Trips nach Bolivien sein könnten, wie man dort jeweils hinkommt, was es bei Wärung und Reisezeit zu beachten gibt, was es für Unterkünfte und Ausflugsoptionen gibt und wie man auch domestic sinnvoll fliegen kann.

Einige Bolivien-Fakten vorab: Das Binnenland hat ca. 12 Millionen Einwohner und eine Landesfläche von 1.098.581 km². Landesspachen sind Spanisch und 35 (!) weitere indigene Sprachen. Die hauptstadt ist laut der Verfassung die wunderbare Stadt Sucre. Regierungssitz und politisches Zentrum ist aber La Paz. Die wirtschaftlich bedeutendste Stadt mit dem grössten und wichtigsten Flughafen des Landes ist Santa Cruz de la Sierra im östlichen Tiefland.

(1) Salar de Uyuni:

Die größte Salzpfanne der Welt, ein riesiges weißes Meer, das sich bis zum Horizont erstreckt. Hier kannst du einzigartige Fotos machen, auf dem Salz spazieren gehen und die atemberaubende Landschaft genießen. Die staubige Stadt Uyuni ist Ausgangspunkt für die Salzfläche. Ab La Paz kann man in einer Stunde dort hinfliegen, oder über Nacht mit dem Bus anreisen. Busse ab Potosi fahren um die sechs Stunden. Für einen Trip auf den Salar kann man Tagestouren oder mertägige Trips buchen, siehe die Angebote hier bei meinem Partner Civitatis. Der Salar de Uyuni ist mit Abstand das meisbesuchte Highlight Boliviens, hier mag eine gewisse Instagramibility die treibende Rolle gespielt haben, aber das ist nur meine persönliche These. Tatsächlich ist der Salar nicht weniger als atemberaubend, und wirklich einzigartig. Wenn es geregnet hat, bedeckt Wasser die asphaltharte salzfläche und produziert einen sensationellen Spiegeleffekt. Diese landschaft ist wirklich einmalig.

Der Salar ist genau genommen eine Salzpfanne, hat die Grösse von 10.582 km² und liegt auf einer Höhe von 3653m, auf einer Hochebene in den Anden, dem sogenannten Altiplano.

  • Südamerika-Reiseblogger-Tipp: Für mich ist der Salar de Uyuni ganz klar das Highlight Nummer 1 einer jeden Bolivien-Reise. Man kommt am besten nach Uyuni ab La Paz (Bus ca. 12 Stunden über Nacht, Flug ca. 1 Stunde) oder ab Potosi (Bus, ca 5 Stunden). Einen Ganztages-Trip in die fantastische Welt dieser Salzebene kannst du hier buchen bei Civitatis, ab. ca. 70 Euro/Person
Bolivien Highlights

(2) Titicacasee und Copacabana

Der höchstgelegene schiffbare See der Welt, der zwischen Bolivien und Peru liegt. Besuche die schwimmenden Inseln der Uros und bewundere die atemberaubende Landschaft des grössten Binnengewässers Südamerikas. Ideal zu bereisen, wenn man z.B. aus dem südlichen Peru über Cusco und Puno anreist. Boliviens Stadt am See heisst Copacabana und ist eine gute Basis für die Erkundung der Gegend sowie der Inseln im See.

  • Mein Tip: Anreise ab La Paz oder ab Cusco bzw. Puno, Peru, am besten per Bus zu erreichen.

(3) La Paz

Der höchstgelegene Regierungssitz der Welt, eine pulsierende Millionen-Metropole mit einer faszinierenden Mischung aus kolonialer und moderner Architektur. La Paz ist mit dem Wort „trubelig“ nur höchst unzureichend beschrieben. Die Stadt ist bunt und dynamisch, dabei nie unangenehm, ich habe es sehr gemocht hier durch die steilen Gassen der kolonialen Altstadt um die Kirche San Francicso herum zu flanieren. In dieser Gegend hat La Paz auch eine gute Infrastruktur für Traveller mit Hotels, Hostels, Geldautomaten, Reiseagenturen, Kneipen und Restaurants sowie Souvenirläden. Der notorisch bekannte Hexenmarkt ist ebenso hier zu finden. Die Lage der Stadt auf ca. 3600m Höhe ist ebensop herausfordernd. Die Satellitenstadt El Alto sowie der Flughafen liegen noch einmal höher als La Paz, auf ca. 4060m.

  • Unbedingt empfehlenswert und mein Tip: Einmal die Stadt per Seilbahn umrunden – das garantiert eine sehr angenehme Art des Reisens und atemberaubende Blicke über die Stadt. Frag an der Seilbahnstation nach, wie das geht. Man kauft eine Plastikkarte, auf welche die Summe an Fahrten gebucht wird, das geht auch für mehrere Personen. Die Linien um die Stadt herum als auch die Umsteigestationen sieht man auf dem Linienplan, per App oder als Flyer erhältlich.
  • Notiz an mich selbst und Tipp für Fussballromantiker: La Paz hat mit drei grossen Fussballklubs, nämlich Bolivar, Always Ready und The Strongest einiges zu bieten für den interessierten Groundhopper. Das Stadion von Always Ready ist in El Alto, in dünnerer Luft wird man weltweit kein Ligaspiel sehen können!
Bolivien Highlights

(4) Sucre

Die „weiße Stadt“ Boliviens, und eigentlich die Hauptstadt des Landes, bekannt für ihre wunderschöne koloniale Architektur und ihre entspannte Atmosphäre. Tatsächlich ist Sucre ganz wunderbar, wirklich freundlich und schön, wie aus einem Buch von Gabriel Garcia Marquez (ja, ich weiss, der ist aus Kolumbien eigentlich) entsprungen. Die Altstadt von Sucre, Keimzelle der bolivianischen Unabhängigkeit, ist Teil des UNESCO Welterbes. Die bolivianische Unabhängigkeitserklärung kann im Casa de la Libertad im Zentrum Sucres bestaunt werden. Sucre ist ideal, um in angenehmen Klima einfach mal die Füsse hochzulegen, zu chillen und Kaffee zu trinken. Für mich eine der angenehmsten Städte Südamerikas, so schön wie Cusco, aber viel viel ruhiger.

Anreise Sucre: Ab Potosi mit dem Bus (ca. 5 Stunden), oder per Inlandsflug ab La Paz oder Santa Cruz

  • Meine Empfehlung: Sucre ist der ideale Ort um auch von der Rucksackreise mal zu entspannen. Die Infrastruktur ist sehr gut, viele Geschäfte und ein schöner Markt sind vorhanden. Mit dem lokalen Minibus zu den Dinospuren etwas ausserhalb der Stadt zu fahren ist ein schöner Ausflug. Übersicht der Ausflugsoptionen in Sucre hier.

(5) Potosi

Auf fast 4.000m Höhe gelegen ist Potosi wirklich sehr speziell und charmant, und verfügt mit seiner kolonialen Altstadt über echte Schauwerte. Hier haben die spanischen Kolonialherren mehr als 300 Jahre Silber und andere wertvolle Bodenschätzen aus dem Cerro Rico gegraben, und Potosi zu einer der reichsten und wildesten Orte des Planeten im 16. und 17. Jahhundert gemacht.

Potosi, Bolivien Highlights
Potosi, Altstadt mit Cerro Rico

Nach Potosi kann man von Uyuni oder Sucre sehr gut mit dem Bus fahren, Inlandsflüge dorthin werden nicht angeboten. Die Altstadt von Potosi sowie die Silberminen des Cerro Rico sind UNESCO Welterbe.

  • Mein Tip: Anreise per Bus ab Sucre oder Uyuni, die Busse fahren tagsüber. Insbesondere die Strecke zwischen Uyuni und Potosi ist ziemlich spekatkulär. In der kolonialen Altstadt von Potosi gibt es viele schöne Hotels und Restaurants. Die zentrale Busstation ist am Stadtrand, aber per Minibus einfach und preiswert zu erreichen.

(6) Nationalpark Madidi

Ein artenreiches Naturschutzgebiet mit Regenwald, Wasserfällen und Bergen. Wandere durch den Dschungel, beobachte die vielfältige Tierwelt und erleben die atemberaubende Natur. Ausgangspunkt in den Madidi bzw. das Amazonas Tiefland bzw. die Pampas ist die Stadt Rurrenabaque, welche per Bus oder Inlandsflug erreicht werden kann. Touren in den Regenwald dann mit Anbietern vor Ort.

(7) Ruta del Ché

Ab Santa Cruz de la Sierra wählen viele Traveller und Backpacker auf den Pfaden des Che Guevara zu pilgern und die Orte zu besuchen, die der Freiheitskämpfer in den Jahren 1966 und 1967 in Bolivien aufsuchte, und wo er ermordet wurde. Die Person des Ché wird in Südamerika eher zwiespältig betrachtet, scheint mir, aber eine Auseinandersetzung mit der historischen Figur ist wirklich lehrreich und spannend.

  • Südamerika Reiseblogger Empfehlung: Einstieg und Ausgangspunkt ist Santa Cruz de la Sierra, wo die Route von den lokalen Reiseagenturen angeboten wird.

(8) Inka-Anlage El Fuerte de Samaipata

120 km südwestlich von Santa Cruz de la Sierra liegt die hochspannende Ruine von Samaipata, welche von den Inka nicht erbaut, aber übernommen wurde. Der Zweck dieses in den Andenausläufern auf ca. 1950m Höhe gelegenen Monuments ist der heutigen Forschung nach wie vor unklar. Die Ruinenstätte ist aufgrund ihrer Einmaligkeit sicherlich eines der Highlights einer Reise in den Osten Landes, und ist zudem eingeschrieben in die Liste des Welterbes der UNESCO.

(9) Tiwanaku

Zwischen La Paz und dem Titicacasee liegt diese präkolumbianische Ruinenstadt, welche auch ein veritables UNESCO Welterbe ist. Dieses einstige Zentrum einer untergegangenen Kultur bietet spektakuläre städtebauliche und architektonische Relikte einer rätselhaften Zivilisation. Als die Inka in diese Gegend kamen, war Tiwanaku bereits verlassen. Ab La Paz werden Tagestouren zur Ruinenstadt angeboten.

(10) San Vicente bei Tupeiza: Auf den Spuren von Butch und Sundance

Ganz im Süden des Landes, in einer Landschaft wie aus einem Italowestern liegt das Städtchen Tupeiza, welches man übrigens per Eisenbahn ab Potosi erreichen kann. In der Nähe (also gut, ca. 100km entfernt), auf ca. 4.000m Höhe liegt die Minenstadt San Vicente, in welcher die beiden letzten Banditen des Wilden Westens, Butch Cassidy und Sundance Kid, erschossen wurden. Das ist was für echte Geschichts-Nerds! Tupeiza und seine Westernkulissen-Landschaft bietet Reit- und Wanderausflüge in die malerische Gegend an.

Weitere Optionen für deine Bolivienreise

Neben diesen Highlights bietet Bolivien noch viele weitere Attraktionen und Sehenswürdigkeiten:

Wanderungen in den Anden: Die Cordillera Real bietet atemberaubende Wanderwege mit atemberaubenden Aussichten.

Mountainbiken: Erkunde die Landschaft Boliviens auf zwei Rädern und erlebe  die Natur hautnah. Insbesondere die Abfahrt auf der Yungas-Road ist schon recht speziell.

Rafting: Wildwasserrafting auf den Flüssen Boliviens ist ein Abenteuer für Adrenalinjunkies.

Besuch der Yungas-Todesstraße: Diese berüchtigte Straße bietet Nervenkitzel und atemberaubende Aussichten.

Kleidung für den Altiplano im Bolivien

Anreise nach Bolivien per Flugzeug aus Europa

Aus Deutschland, Österreich, der Schweiz gibt es keinen Direktflug nach Bolivien. Momentan ist die einzige direkte Verbindung von Europa in das Andeland die Strecke zwischen Madrid und Boliviens wichtigstem Flughafen Santa Cruz de la Sierre Viru Viru International. Diese Route wird von zwei Airlines bedient, der spanischen Air Europa mit Boeing 787, sowie der Boliviana de Aviacion BoA.

Von Santa Cruz hat man dann die Option per Bus oder Inlandsflug an weitere Zielorte im Land zu gelangen. (Mehr über Inlandsflüge in Bolivien, Tipps, Routen, Airlines liest du hier.)

Weitere Umsteigeoptionen nach Bolivien sind die folgenden Städte bzw. Flughäfen, welche ab Europa angeflogen werden. Wer in die hochgelegenen Gegenden der Anden reisen möchte und über eine Akklimatisierung an die Höhe nachdenkt, der sollte über Bogota anreisen. Die Hauptstadt Kolumbiens liegt auf ca. 2800m Höhe, das ist schon ganz sinnvoll. um sich an die Höhe zu gewöhnen.

  • Über Bogota, Kolumbien
  • Über Lima, Peru
  • Über Sao Paulo, Brasilien

EU Bürger benötigen kein Visum für die Einreise nach Bolvien vorab. Bei der Einreise wird neben dem gültigen Reisepass das per Mobiltelefon auszufüllenden Zollformular des bolivianischen Zolls geprüft.

Sucre muss man lieben!
Sucre, mit Dino, vor Zementwerk

Anreise nach Bolivien aus den südamerikanischen Nachbarländern

Im Prinzip sind die innersüdamerikanischen Flugverbindungen nach Bolvien vorhanden, wenn auch relativ dünn. Der wichtigste Flughafen des Landes ist nicht La Paz, sondern. Santa Cruz de la Sierra, im östlichen Tiefland gelegen.

Der Flughafen hat den schönen Namen Viru Viru International und den IATA Code VVI, und wird im Prinzip von allen Hauptstädten bzw. großen Airports Lateinamerikas aus angeflogen, genannt seien hier Bogota mit avianca, Lima, Santiago de Chile und Sao Paulo mit Latam.

Von Argentinien aus kann man auch ganz gut per Bus anreisen, ebenso ab Puno bzw. Cusco in Peru.

Inlandsflüge Bolivien

Zwei Fluggesellschaften (BoA, ecojet) fliegen innerbolivianische Destinationen an, lies hier meinen ausführlichen Blogbeitrag zum Thema.

Transport in Bolivien: Bus, Taxi, Uber, Zug, private Transfers

Ich fand es immer recht problemlos, in Bolivien herum zu kommen. Zwischen den größeren Städten des Landes gibt es immer Busverbindungen, man kann aber auch problemlos fliegen.

Taxis: fahren in den grossen Städten natürlich, bedienen auch die Flughäfen und fahren ab den Hotels in den Innenstädten auch zu den Flughäfen. Die Preise dafür sind meistens festgelegt, Barzahlung wird bevorzugt! Am besten immer vorab den Fahrer fragen was es kostet, einen Taxameter habe ich nirgends in Bolvien gesehen, die Preise sind auch in den Städten festgelegt. Preisbeispiel La Paz: Aus der Innenstadt zum Flughafen El Alto hat es 80 Bolvianos gekostet, also ca. 10 Euro.

In Bolivien gibt es Uber, welche auch die Flughäfen anfahren und auch Leute von dort abholen.

Busse und Nachtbusse sind reichhaltig vorhanden und die preiswerteste Option, zwischen den touristisch interessanten Orten zu fahren. Zwischen La Paz und Uyuni z.B. fahren die Busse ausschliesslich über Nacht, ebenso zwischen Sucre und Santa Cruz. In den Busterminals kann man die Fahrkarten jeweils bei den Büros der Anbieter kaufen, auch am Vortag ist das (meistens) möglich. Welches Unternehmen welche Strecke bedient, was es kostet, ob es Liegebetten oder Service gibt wird auf Schildern bzw. in den Büros der Busgesellschaften in den Busterminals angezeigt.

  • Eine gute Online-Ressource für Busse, Routen, Abfahrtzeiten sowie die Preise ist 12Go, dort kann man zumindest die Bustickets auch online kaufen.

Powered by 12Go system

 

Zugfahren in Bolivien: Zwischen Oruro und Uyuni sowie Tupiza und der argentinischen Grenze verkehren auch Züge, und zwar zwei unterschiedliche Gesellschaften. So gerne ich mit dem Zug fahre, auf meiner Bolivienreise bot sich das nicht an, deswegen ist es hier auch nur kurz erwähnt. Fahrkarten und Auskunft, wann die Züge fahren erhält man am besten in den Bahnhöfen direkt.

Private Transfers sind möglich, aber teuer. Zwischen vielen touristischen Zielen sind private Transfers, per Auto oder Kleinbus, möglich und auch vor Ort oder vorab organisierbar. Je nach Länge der Strecke ist das manchmal preislich oder organisatorisch attraktiv. Zum Beispiel bieten einige Agenturen in La Paz den Trip nach Uyuni im Kleinbus an, mit Heizung, Toilette, Snacks.

Aktivitäten, Ausflüge, Tagestrips Salar de Uyuni

In Bolivien kann man wirklich sehr sehr viel unternehmen und entdecken. Ich selbst habe z.B. den Tagestrip auf dem Salar de Uyuni gebucht, und das war einer der besten Trips ever. Kann  man auch noch einen Tag vorab buchen, und man wird in Uyuni im Hotel abgeholt. Siehe hier bei meinem Partner Civitatis (Affiliatelinks):

 

Akklimatisierung an die Höhe der Anden bzw. des Altiplano

Ich kann hier keine medizinischen Empfehlungen geben. Wer allerdings beabsichtigt, in die Berge Boliviens bzw. die Altiplano-Hochebene zu reisen, um dort Uyuni, den Salar de Uyuni, La Paz, El Alto, Potosi oder auch Sucre zu besuchen, der sollte sich vorab informieren, wie man sich am besten an die herausfordernde Höhenlage von 3500m bis 4100m Höhe anpassen kann.

Ich reise über nicht ganz so hoch gelegene Orte an, verbringe dort ein paar Tage, bewege mich viel, und begebe mich dann in die höheren Lagen. Die Anreise z.B über Bogota, Kolumbien (auf 2800m Höhe) oder Cusco, Peru (auf 3400m) machen Sinn, was eine gezielte Akklimatsierung angeht. Auch Arequipa in Peru ist gut dafür geeignet. Ob Coca-Tee wirklich gegen die Auswirkungen der Höhenkrankheit hilft, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Aber es ist ein interessantes lokales Getränk!

Währung und Geld unterwegs

Die Währung Bolivien ist der Boliviano, abgekürzt manchmal Bs, manchmal BOB.

2024 sind 100 Bolivianos ca. 13 Euro. (Sommer 2024)

Bolivianos kann man kaum ausserhalb des Landes kaufen oder wechseln, aber die internationalen Flughäfen La Paz und Santa Cruz haben ausreichend Geldautomaten direkt an der Ankunft stehen.

In La Paz kann man Bargeld, Euro und US-Dollars, auf der Strasse und in Wechselstuben tauschen, das geht manchmal ohne Beleg und ohne Kommission, dafür zu besseren Umtauschkursen als die offfiziellen Kurse. Ich weiss nicht, wie legal oder riskant das ist, hat aber in meinem Fall immer bestens funktioniert.

Ansonsten gibt es in allen grösseren Orten des Landes ausreichend Banken und Geldautomaten. Um Bargeld an den Geldautomaten ziehen zu können, benötigt man eine Kreditkarte, entweder Visa oder Mastercard. Visa hat gefühlt besser funltioniert, ich empfehle, tatsächlich zwei Kreditkarten mit sich zu führen. Die Girokarte bzw. EC-Karte funktioniert in Bolvien nicht.

In Hotels und Restuarants sowie in vielen Agenturen und Geschäften kann man mit Kreditkarte bezahlen. Am besten vorab immer fragen, manchmal fallen die Terminals aus, und dann braucht man doch wieder Bargeld.

Ich habe immer ca. 200 – 300 Euro oder US-Dollar in Bargeld dabei, falls man im Hotel oder Restaurant doch nicht mit Karte bezahlen kann.

Kosten einer Bolivienreise

Das Land und das Reisen im Land sind definitiv preiswerter als Peru oder Kolumbien. Ich fand die Preise für Unterkünfte, Transport, Verpflegung wirklich sehr moderat. Was die Kosten einer Reise angehört, ist Bolivien wahrscheinlich das preiswerteste Land in Südamerika.

Essen und Trinken, Bolivien für Vegetarier

Nun ja, nach Südamerika fährt man eher nicht wegen der lukullischen Versprechungen. Essen und Trinken in Bolivien ist eher einfach, es gibt viel der kontinenttypischen Eierspeisen. In La Paz z.B. aber auch indische und italienische Küche, in vielen Backpacker-Restaurants gibt es auch vegetarische Optionen.

Ich fand die Qualität des Essens in vielen einheimischen Restaurants und Cafés wirklich gut, fast immer gibt es vegetarische Mahlzeiten, auch das Bier des Landes ist anständig. Die Preise sind eher niedrig, zu zweit kann man schon mal für 20 Euro insgesamt im Restaurant essen, streetfood oder im Markt ist noch preiswerter.

Zudem, anders als z.B. in Spanien, muss man nicht bis abends warten bis die Lokale öffnen. Auch beim Thema Kuchen und süße Leckereien spielt Bolivien definitv in einer Topliga.

Reisetipps Südamerika
Südamerika? Welches Land?

Mobil online, eSim

Die mobile Netzabdeckung in Bolivien ist sehr gut. Der grösste lokale Telefonanbieter heisst ENTEL, weitere nationale Provider sind Tigo und Viva sowie Nuevatel.

Ich habe auf meinem Trip nach Bolivien erstmalig eine digitale eSim vom Anbieter airalo ausprobiert, das hat wunderbar geklappt, und man kann seinen Datenverbrauch dadurch kontrollieren und sehr sinnvoll managen.

airalo und eine digitale Sim kann ich nur empfehlen – man muss keine weitere Hardware mehr mit sich führen und auch keine phyische Simkarte in sein Handy einsetzen, dazu gibt es volle Kostenkontrolle über sein Datenvolumen.

Ansonsten haben ENTEL oder Tigo in den meisten Flughäfen einen Laden, wo man auch lokale physische Simkarten kaufen kann.

Unterkünfte im Andenhochland

Preislich sind auch die etwas besseren Hotels Boliviens viel günstiger als in den touristischen Zentren Perus oder Kolumbiens. In La Pat bekommt man für 50-100 Euro schon sehr gute Hotels, in Hostals und Pensionen mit weniger als vier Sternen wohnt es sich teilweise noch preisgünstiger. Ich hatte kein Problem, während meiner Bolivienreise auch kurzfristig und nur wenige Tage vorab gute Hotels buchen zu können. Ich buche seit Jahren schon per booking.com (Werbung)

Beste Reisezeit für die Anden und das bolivianische Hochland (Altiplano)

Die beste Reisezeit für die Andenregion in Bolivien hängt von deinen Aktivitäten und Interessen ab:

Trockenzeit (Mai bis Oktober):

  • Beste Zeit zum Wandern und Trekking: Das Wetter ist klar und sonnig mit milden Temperaturen, ideal für Outdoor-Aktivitäten.
  • Gute Zeit für die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten: Die meisten Attraktionen und Nationalparks sind in dieser Zeit geöffnet und gut zugänglich.

Regenzeit (November bis April):

  • Grünere Landschaften: Die Landschaft ist üppig und grün, dank der erhöhten Niederschläge.
  • Weniger Staub: Die Luftqualität ist besser, da der Regen den Staub aus der Luft wäscht.
  • Günstigere Preise: Unterkünfte und Flüge sind in der Regenzeit oft günstiger.
  • Festivals und Veranstaltungen: In der Regenzeit finden in Bolivien viele Festivals und Veranstaltungen statt.

Zu beachten ist:

  • Höhenlage: Die Andenregion liegt in großer Höhe, daher kann es auch in der Trockenzeit kalt werden. Packe warme Kleidung ein, egal wann du reist.
  • Unvorhersehbares Wetter: Das Wetter in den Anden kann schnell umschlagen. Sei auf Regen, Schnee und sogar Hagel vorbereitet, auch in der Trockenzeit.
  • Straßensperrungen: Während der Regenzeit können einige Straßen aufgrund von Überschwemmungen oder Erdrutschen gesperrt sein. Informiere dich vor deiner Reise über den Straßenzustand.

Insgesamt ist die Trockenzeit (Mai bis Oktober) die populärere Reisezeit für die meisten Besucher der Andenregion in Bolivien. Wenn du jedoch ein knappes Budget hast, Abenteuer magst oder grüne Landschaften bevorzugst, ist die Regenzeit (November bis April) auch eine gute Option.

Boliviens UNESCO Welterbe

Ich schaue immer gerne auf die Liste der UNESCO, denn dort finden sich oft sehr spannende Ziele, welche auf den üblichen Top-Ten Listen der tollsten Sehenswürdigkeiten eines Landes nicht vorkommen. Bolivien verfügt über sieben Einschreibungen auf der Liste des Welterbes, hier der Überblick

Tiwanaku: Ruinenstadt Tiwanaku, siehe oben. Liegt zwischen La Paz und dem Titicacasee auf der Hochebene des Altiplano.

Altstädte und kololoniale Architektur von Potosi und Sucre

Amazonas Regenwald und Naturerbestätten: Noel-Kempff-Nationalpark

Prekolumbianische Kultur und Ausgrabungsstätte von Samaipata (Region Santa Cruz)

Verlassene Missionen der Jesuiten von Chiquitos (Region Santa Cruz). Sechs Missionen im östlichen Tiefland, alle erbaut im 16. Jahrhundert, sind auf der Welterbeliste zu finden.

Chapaq Nan, das Wegesystem der Inka in den Anden erstreckt sich auch bis nach Bolivien, in der Region La Paz finden sich einige Stätten.

Noch mehr Südamerika-Expertise und praktische Tipps für deine Reise

Wer über den Flughafen Madrid nach Südamerika reisen möchte, der schaut hier rein. Inklusive Video.

Und wer sich überlegt: „Welches Land in Südamerika passt zu mir?“ der schaut hier auf die Übersicht Reiseländer Südamerika, mit wirklich praktischen Tipps.

Video: Anreise Salar de Uyuni per Flugzeug

Wer schon mal einen Blick auf den Salar de Uyuni werfen möchte, der schaut dieses Video vom wirklich beeindruckenden Überflug über die Salzpfanne.

Von dc

DC ist Gründer und Autor auf dc-travel. Hier schreibt er über Südamerika, nerdiges Reisen, Aviation und Ausrüstung für unterwegs. Ob Offenbach oder die Osterinsel, es ist die Exotik, die ihn reizt. Also, lets go, oder besser: Vamos!